Drei SUVs gibt es bei DS derzeit, mit 4,59 m Länge ist der 7er der ausgewachsenste Beitrag.
Michael Völker

Um eine Abkürzung zu nehmen, muss man manchmal einen Umweg machen. Eine der schönsten Möglichkeiten, die Donau zu queren und dort den direkten Weg zu nehmen, bietet die Rollfähre zwischen Klosterneuburg auf der einen und Korneuburg (eigentlich Tuttendörfl) auf der anderen Seite. Es ist die einzige Überquerungsmöglichkeit der Donau für Autos zwischen der Tullner Donaubrücke und der Wiener Nordbrücke.

In die Verlegenheit, ausgerechnet hier die Donau queren zu müssen, kann man sich schon mit Absicht bringen, aber jedenfalls taugt das dem Mika, noch dazu, wo es auf Klosterneuburger Seite an der Donau tatsächlich einen Sandstrand gibt, an dem man jede Menge Muscheln finden kann, und es gibt wunderbare Bäume am Wasser, die sich bestens fürs Klettern eignen. Das Auto muss für die Überfahrt natürlich auch passen. Wir wählten dafür den DS 7.

Anspruchsvoll

Das ist quasi ein Citroën, heißt aber nicht mehr so. DS ist mittlerweile eine eigenständige Marke in einem internationalen Konzern namens Stellantis und wurde aus dem Citroën-Programm herausgelöst. Unter der Marke DS sollen anspruchsvolle Autos im oberen Produktsegment des Konzerns auf den Markt gebracht werden, sozusagen die Luxusedition von Citroën. Der DS 7 war dabei das erste völlig eigenständige Modell der Marke. Es ist ein SUV mit Anspruch. Wobei sich der Anspruch weniger auf das Beherrschen unwegsamen Geländes als auf den Komfort im Inneren des Wagens richtet.

Die Donau vor uns, mit Blick auf die weniger schöne Seite. Gleich kommt die Fähre.
Michael Völker

Wir fuhren die Dieselvariante mit 130 PS. Abgesehen davon gibt es den DS 7 noch in Plug-in-Hybrid-Varianten mit bis zu 360 PS Systemleistung. Wir begnügten uns mit der bescheidensten Motorisierung – und waren zufrieden. Der DS 7 ist definitiv kein Sportwagen, eher ein Reisegefährt für die Langstrecke. Er ist tendenziell auf der gemütlichen, nicht auf der scharfen Seite abgestimmt. Keine Frage, 360 PS in einer Kombination aus Elektro und Verbrenner haben etwas für sich, aber ein sparsamer Diesel erfüllt auch seinen Zweck.

Der Preis für den Diesel beginnt bei 49.000 Euro, unser Testwagen in der Ausstattungslinie Opera kommt auf 57.500 Euro. Das Topmodell des DS in der aufwendigsten Motorisierung und Ausstattung liegt bei 66.000 Euro.

Bis wir da drüben sind, fließt noch viel Wasser die Donau hinunter.
Michael Völker

Der DS 7 besticht durch sein Aussehen, eigenständig, aber unaufdringlich, rund, aber nicht fad. Die Innenausstattung ist aufwendig und sehr präzise. Es wird nicht mit Chrom, Leder und allerhand Zierrat gespart. Das Infotainment-System ist gefällig und leicht bedienbar, die Anzeigen auf dem zwölf Zoll großen Touch-Bildschirm kann man den eigenen Ansprüchen anpassen, alternativ auch auf die Sprachsteuerung zurückgreifen. Bonjour, Paris.

Auf der Fähre über die Donau hatten wir die Poleposition, auf der Korneuburger Seite waren dann alle Lokale ausnahmslos voll, sodass wir nicht ganz stilgemäß beim McDonald's einkehren mussten, was ohnedies Mikas erste Wahl gewesen wäre. Auf dem Parkplatz glänzte der DS 7 dann als das mit Abstand schönste Auto. (Michael Völker, 27.5.2024)