Screenshot Google Find my
In der "Find my"-App wird das Gerät ausgewählt, dessen letzter bekannter Standort ermittelt werden soll.
Google

Mit "Find my" hatte Google Anfang April 2024 seine Apple-Alternative zum Aufspüren von Geräten und Trackern gestartet. Wie der STANDARD damals berichtete, war der Service zunächst in den USA und Kanada verfügbar, weitere Länder sollten folgen. Nun berichtet Heise Online, dass die besagte Funktion in Deutschland nutzbar ist, der STANDARD konnte dies auch in Österreich bereits ausprobieren. Verfügbar ist die Funktion zum Auffinden von Geräten zwar schon länger – neu ist nun die Einführung eines entsprechenden Netzwerks, wodurch auch Geräte gefunden werden können, die selbst nicht online sind, zum Beispiel Kopfhörer.

So gelingt es im kurzen Test, über ein Web-Interface das eigene Smartphone zu finden und einen Ton abspielen zu lassen. Außerdem können Bluetooth-Geräte - etwa Kopfhörer - gefunden werden: Hier wird der Standort angezeigt, an dem die Kopfhörer zum letzten Mal per Bluetooth mit dem Smartphone verbunden waren. Auch Tracker im Stil von Apples Airtags sollen sich in der Android-Welt künftig durchsetzen.

Googles "Find my" aktivieren und nutzen

Aktiviert wird die Funktion, indem in den Einstellungen des Smartphones das Untermenü "Google" und dort die Option "Mein Gerät finden" ausgewählt wird. Daraufhin öffnet sich die entsprechende App, in welcher man sich mit den Google-Daten anmeldet.

Anschließend ist es möglich, die Geräte über die besagte Smartphone-App oder auch über eine Website im Browser zu finden – letzteres bietet sich freilich über den PC oder ein anderes Gerät an, wenn eben das eigene Smartphone jenes Gerät ist, das gefunden werden soll.

How to locate your belongings with Google's Find My Device
Android

Anschließend wird der Standort des Geräts angezeigt. Im Fall eines zu findenden Smartphones gibt es zudem die Möglichkeit, einen Ton abspielen zu lassen, das Gerät zu sichern oder auf Werkseinstellungen zurückzusetzen. Auf Wunsch kann via App auch die Route zum verlorenen oder verlegten Gerät angezeigt werden, zu diesem Zweck öffnet sich dann Google Maps.

Im kurzen Test des STANDARD konnten die letzten bekannten Standorte von Kopfhörern der Hersteller Technics und Sony mit dem "Find my"-Tool ausfindig gemacht werden. Dem Bericht von Heise Online zufolge landen Samsungs Galaxy Buds Lights oder FE allerdings nicht in Googles Ortungsnetz, hier ist eine eigene App von Samsung nötig.

Datenschutz und Stalking

Google betont, dass es die im "Find my"-Netzwerk gesammelten Daten angemessen schütze. Die letzten Standorte der Geräte werden laut Google mit Ende-zu-Ende-Verschlüsselung gespeichert. Auf den dafür benötigten Schlüssel kann nur mit der PIN, dem Muster oder dem Passwort des eigenen Android-Smartphones zugegriffen werden. Auch Google soll es nicht möglich sein, auf die Daten zuzugreifen. Außerdem sollen alte Standortdaten wieder gelöscht werden, sobald es aktuellere Daten gibt.

Neu ist auch, dass ein Netz aus so gut wie allen Andrpoid-Devices gespannt wird, welche dann indirekt beim Aufspüren von anderen Geräten helfen. Dies soll nicht nur die Genauigkeit der Ortung erhöhen, sondern das Auffinden auch dann ermöglichen, wenn das Gerät offline ist. Standardmäßig ist aktiviert, dass auf dem eigenen Android-Smartphone die Option "Mit Netzwerk nur an stark frequentierten Orten" aktiviert ist. So soll Google die Ortungsinformationen von Geräten nur dann preisgeben, wenn es von mehreren anderen Geräten erkannt wurde. Auf Wunsch lässt sich auch die Option "Mit Netzwerk an allen Orten" aktivieren, dann wird das Gerät auch an schwächer frequentierten Orten gefunden.

Viel Aufsehen hatte es zuvor auch um die Problematik gegeben, dass Apples Airtags für Stalking genutzt werden konnten, indem diese in fremden Taschen und Rucksäcken verstaut wurden. Eine Möglichkeit zum Identifizieren dieser unerwünschten Tracker gab es zunächst nur für iOS, erst einige Monate später konnte Google eine entsprechende Warnfunktion für Android-Smartphones nachreichen.

Google wollte verhindern, dass dieser Problematik umgekehrt für Apple-Userinnern und -User entsteht, Apple hat einen entsprechenden Schutz mit iOS 17.5 in sein Betriebssystem aufgenommen. Für diese Kooperation haben Apple und Google einen gemeinsamen Standard namens Detecting Unwanted Location Trackers (DULT) entwickelt, den auch andere Hersteller nutzen können. (stm, 26.5.2024)

Update, 26.5.2024, 13:28: Im Artikel wurde präzisiert, dass mit dem Netzwerk nun das Auffinden von Offline-Geräten - wie etwa Kopfhörern - möglich ist.