"Non c’è due senza tre“, sagt der ­Italiener in mir. Aller guten Dinge sind drei. Und darum schauen wir halt ganz kurz bei Jeremy vorbei – und bleiben dann doch wieder hängen. Denn auch in der dritten Staffel von Clarkson’s Farm (Amazon Prime) geht’s mehr unrund als rund. Sehr vergnüglich. Jeremy Clarkson – TV-Star, bekannt aus Benzin-Dinosaurier-Sendungen wie Top Gear und Grand Tour sowie Armin Assingers britisches Millionenshow-Äquivalent – dilettiert wieder einmal zwischen Katastrophe und Zwischenerfolg, wenn es um die Bewirtschaftung seiner Farm Diddly Squat nordwestlich von Oxford geht.

Kaleb Cooper (links) mit Jeremy Clarkson.
Kaleb Cooper (links) mitJeremy Clarkson.
Foto: Amazon Prime

Ja, er denkt immer noch, er sei der Größte und Klügste. Ersteres stimmt dank seiner 1,96 Meter möglicherweise, Letzteres ... na ja. Wären da nicht die ­Local Heroes Kaleb, Charlie und Gerald, die ihn – mal sehr goschert, mal mit ­britischem Understatement – auf seine Schnitzer hinweisen, hätte er Farm und Hofladen schon lange zusperren können.

So aber geht sich alles immer wieder knapp, aber doch aus – wirtschaftlich, und auch menschlich. Clarkson, im Dorf zumeist verhasstes Großstadtgroßmaul, lernt sehr demütig seine Lektionen. Und man merkt, dass das Leben als Landwirt nicht mehr bloß aufgesetztes Showge­habe ist: Er ist tatsächlich zum Bauern mit Herz geworden.

Clarkson's Farm Season 3 | Official Trailer | Prime Video
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Als er am Ende der Staffel beklagt, wie hart und unrentabel das Leben von Landwirten ist, nicken alle empathisch. Tatsächlich aber könnte Clarkson Missernten und Brexit-Probleme mit einem kurzen Achselzucken zur Kenntnis nehmen: Er ist Multi-Multi-Multimillionär, das sollte für einen neuen Traktor und ein bisschen Saatgut reichen. Da geht es anderen Bauern längst nicht so gut. (Gianluca Wallisch, 27.5.2024)