Forscher stellen Temperaturunterschiede auf der Oberfläche des äußersten Planeten fest - diese bewirken Stürme und letztlich auch seine charakteristische Farbe
Redaktion
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Paris - Etwa 165 Jahre braucht der Planet Neptun für eine Umkreisung der Sonne - offenbar Zeit genug, folgenreiche Temperaturunterschiede auf seiner Oberfläche hervorzurufen, obwohl er nur mehr etwa ein Neunhundertstel der Sonnenenergie abbekommt, die auf die Erde trifft. Seit über 40 Jahren ist die Südpolregion des Planeten durch dessen Achsenneigung der Sonne zugewandt, die "Sommersonnenwende" war vor zwei Jahren. Der jetzige antarktische Hochsommer hat die Region zur derzeit wärmsten des Planeten gemacht; sie ist etwa zehn Grad wärmer als der Rest.
Das ist warm genug, dass das sonst gefrorene
Methan in dieser Region als Gas ins Weltall austreten kann, wie durch Beobachtungen mit dem europäischen Großteleskop
VLT in Chile entdeckt wurde. Und diese Austritte sind offenbar der Grund für die typisch leuchtend-blaue Erscheinung des Neptun: Methan absorbiert nämlich den roten Teil des Lichtspektrums und reflektiert Blau. Durch seine Anreicherung in den obersten Atmosphäreschichten verhindert das Methan, dass Wasserstoff und Helium, die eigentlichen Hauptelemente des Neptun, den Planeten einfärben.
Stürme und Jahreszeitenwechsel
Laut Glenn Orton vom Jet Propulsion Laboratory der NASA sind
die Temperaturunterschiede außerdem eine Erklärung dafür, dass es auf
Neptun die stärksten Winde des Sonnensystems gebe. "Manchmal bläst
der Wind dort mit 2.000 Kilometern pro Stunde."
Die jetzige Temperaturverteilung ist aber nicht von Dauer: "In 80 Jahren, wenn es Sommer
an Neptuns Nordpol wird, erwarten wir, dass sich die Lage umkehrt", erklärte das französische Forschungszentrum CNRS. (APA/red)
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