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Foto: APA/Eggenberger
Klagenfurt - Heftige politische Diskussionen sind um die Zukunft des österreichischen Fußball-Bundesligisten SK Austria Kärnten entbrannt. Seit Präsident Mario Canori "den Verkauf oder die Teilliquidation" des Vereins in den Raum gestellt und um eine Finanzspritze seitens des Landes und der Stadt Klagenfurt gebeten hat, streiten die Parteien um das Ob und Wie einer Förderung des erst im Frühjahr 2007 von Oberösterreich nach Klagenfurt verlegten ehemaligen FC Pasching. Eine für Dienstag einberufene "Expertenrunde" soll in der Causa Klarheit bringen.

Haider denkt an Zuschuss

Während der Kärntner Landeshauptmann Jörg Haider einen Zuschuss für den Fußballverein aus dem - mit Geldern aus dem Hypo-Verkauf gespeisten - Kärntner Zukunftsfonds am Montag auf einer Pressekonferenz als "eine der Möglichkeiten" bezeichnete, ist die SPÖ strikt gegen die Verwendung von Geldern aus diesem Fonds. "Es darf kein zusätzliches Steuergeld für den SK Austria Kärnten geben", sagte Sportlandesrat Wolfgang Schantl. Der Verein erhalte für die laufende Saison seitens des Landes sowieso 109.000 Euro Spitzensportförderung.

ÖVP-Chef Josef Martinz legte sich vorerst nicht fest und wollte die Expertengespräche abwarten, forderte jedoch die Offenlegung aller Vereinsbilanzen. Der Klagenfurter Bürgermeister Harald Scheucher (V) will indes das neu gebaute EM-Stadion auch nach der EURO 2008 füllen und weiterhin Spitzenfußball in Österreichs südlichstem Bundesland bieten.

Noch wird trainiert

Die Kampfmannschaft des SK Austria Kärnten hat unterdessen nach der Feiertagspause am Montagnachmittag das Training wie geplant wieder aufgenommen. Canori rechnete in der laufenden Woche mit einer Entscheidung, ob dem Club nun finanziell geholfen wird. Da er "positive Signale" von Stadt und Land empfangen habe, sei er zuversichtlich. "Ansonsten beginnen wir mit der Teilliquidation", sagte der Präsident.

Laut Canori würden die öffentlichen Mittel deshalb dringend benötigt, da die Infrastrukturkosten rund um das EM-Stadion in Klagenfurt wesentlich höher seien als ursprünglich angenommen. Allein beim Heimspiel gegen Rapid seien Kosten von 75.000 Euro zusammengekommen. Ursprünglich war man von durchschnittlich 20.000 Euro pro Heimpartie ausgegangen.

Eine Hand im Feuer

Nach wie vor unklar ist auch die Zukunft des Vereinsprokuristen Franz Koloini. Dieser soll versucht haben, 50.000 Euro von Canori "herauszuschlagen". Der Präsident erklärte die Zusammenarbeit mit dem ehemaligen Protokollchef Haiders noch vor Weihnachten für beendet. Eine Vorgangsweise, die der Landeshauptmann am Montag als "so nicht durchführbar" bezeichnete. "Ich lege meine Hand für Koloini ins Feuer", sagte Haider.(APA)