Chicago - Katzenminze kann Gelsen nach Beobachtung amerikanischer Chemiker bis zu zehn Mal effektiver vertreiben als viele chemisch hergestellten Insektenschutzmittel. Das Öl Nepetalacton, das der Pflanze ihren charakteristischen Geruch gibt, ist demnach für Mücken deutlich abstoßender als künstliche Mittel mit der Substanz DEET (N,N-Diethyl-m-toluamid). Über diese Entdeckung der Wissenschafter von der Universität von Iowa berichtete am Montag die Gesellschaft Amerikanischer Chemiker (ACS), die noch bis zum Sonntag in Chicago tagt. Die gleiche Forschergruppe hatte vor zwei Jahren beobachtet, dass Katzenminze Kakerlaken vertreibt. In die Flucht gestunken Getestet haben die Chemiker das abstoßende Öl an den Gelbfieber-Moskitos (Aedes aegypti). Sie gehen aber davon aus, dass Katzenminze auch gegen andere Arten von Steckmücken wirkt. Für die Tests steckten die Wissenschafter jeweils 20 Moskitos in große Glasröhren, die auf einer Seite mit unterschiedlich hohen Nepetalacton-Dosen behandelt waren. Nach zehn Minuten hielten sich nur noch zwischen vier und fünf Mücken auf der Nepetalacton-Seite auf - die anderen waren geflüchtet. Dabei hatten die Chemiker bereits mit einem Zehntel der Menge Erfolg, die von der künstlichen Variante DEET zum Vertreiben der Mücken nötig war. Darüber hinaus war das chemische Mittel nur etwa halb so erfolgreich: Acht bis neun Moskitos hielten dem DEET-Geruch stand. In anderen Laboruntersuchungen war Nepetalacton sogar bis zu fünf Mal so effektiv. Warum die Insekten gerade den Geruch von Katzenminze verabscheuten, sei noch nicht geklärt, heißt es in der Studie. (APA/dpa)