Bild nicht mehr verfügbar.

Safari soll künftig die Privatsphäre im Browser verbessern.

Foto: AP/Sanchez

Bei Apples diesjähriger Entwicklerkonferenz WWDC ging es primär um Software. Neben "Memojis", Augmented Reality und Gruppen-Unterhaltungen für FaceTime kündigt das Unternehmen auch mehr Privatsphäre bei dem Browser Safari an. Tracking-Cookies und "Fingerprinting"-Techniken, die Erkennung eines einzelnen Geräts aufgrund bestimmter Eigenschaften, werden künftig blockiert. Damit legt Apple etwa Facebooks Tracking mithilfe des "Gefällt Mir"-Buttons das Handwerk.

Tracking muss zugestimmt werden

Fortan werden Nutzer gewarnt, wenn eine Website auf Cookies oder andere Daten zugreifen will und man hat die Möglichkeit, das aktiv abzulehnen. Auch "Fingerprinting" soll eingeschränkt werden – die Methode nutzen Werbetreibende oft, um das Surfverhalten eines Users über mehrere Websiten hinweg nachzuvollziehen. Das geschieht, indem Informationen wie die installierten Schriftarten, die Browsereinstellungen und die installierten Plugins ausgelesen werden. Auf diese Weise ist es möglich, Nutzern eine individuelle ID zu geben. Apple möchte dies künftig unmöglich machen, indem nur mehr sehr grundlegende Informationen preisgegeben werden. Zudem werden Plugins, die nicht mehr auf dem neuesten Stand sind, nicht länger unterstützt.

"Gefällt Mir"-Button

Die neuen Änderungen betreffen auch Facebook: Aufgrund der Skandale der letzten Monate ist das Thema Datenschutz bei zahlreichen IT-Unternehmen angekommen. Facebooks "Gefällt Mir"-Schaltfläche auf Websites, die das Unternehmen nutzt, um das Browsing-Verhalten seiner Nutzer mitzuverfolgen, wird mit dem neuen Update blockiert, sofern Nutzer nicht aktiv zustimmen.

Bereits im vergangen Jahr startete Apple seine Offensive gegen Tracking-Maßnahmen, die damals aber noch weitaus weniger radikal umgesetzt wurden. So liefen für Werbezwecke abgespeicherte Cookies bisher nach 24 Stunden aus – dann wurden sie blockiert, nach einem Monat gänzlich gelöscht. Die neuen Updates erweitern die Möglichkeiten, um Tracking zu verhindern, enorm. Damals zeigten sich zahlreiche Werbevereinigungen in den USA darüber erbost.

Auch Google und Mozilla haben längst Maßnahmen eingeführt, die die Privatsphäre von Nutzern verbessern sollen. Etwa ist es seit Februar unter Chrome möglich, Werbung direkt im Browser – ohne weitere Add-Ons – zu blockieren. Mozilla positioniert sich schon seit längerem als ein der Privatsphäre bewusster Browser. (red, 5.6.2018)