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Wie geht's der Erde? Geologe Wagreich beantwortet Ihre Fragen

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Der Geologe Michael Wagreich beantwortete Ihre Fragen zu den Einflüssen des Menschen auf unseren Planeten


Wien – Geologen diskutieren seit Jahren darüber, ob die Einflüsse des Menschen auf den Planeten derart prägend sind, dass es an der Zeit ist, das aktuelle Erdzeitalter nach dem Menschen zu benennen: Anthropozän. Artensterben, Treibhausgase, Klimawandel, Erderwärmung – der Mensch hinterlässt deutliche Spuren auf dem Planeten. Doch die Latte liegt hoch, um ein neues Erdzeitalter ausrufen zu können. Zudem stellt sich die Frage: Wann hat das Anthropozän überhaupt begonnen?

Als Sedimentologe zählt Michael Wagreich zu jenen Experten, die in den Ablagerungen in Gesteinen nach Hinweisen für das Erdzeitalter des Menschen fahnden. Wagreich ist zudem der einzige Österreicher in der Anthropocene Working Group, die von der Internationalen Kommission für Stratigrafie eingesetzt worden ist, um Daten zu menschlichen Einflüssen auf den Planeten zu sammeln. Er gehört damit dem höchsten internationalen Gremium an, dass sich mit der Frage befasst, ob wir im Anthropozän leben oder nicht.

Als Professor am Department für Geodynamik und Sedimentologie der Universität Wien untersucht Wagreich menschliche Spuren, die bis in die Antike zurückreichen. In einem aktuellen Projekt widmet er sich zudem "anthropozänen Wellen" im Wiener Untergrund. Dabei scheut er nicht vor disziplinenübergreifender Zusammenarbeit zurück, er kollaboriert nicht nur mit Naturwissenschaftern verschiedenster Fächer, sondern auch mit Geisteswissenschaftern oder Künstlern.

Der Geologe Michael Wagreich war am Mittwoch, 22. August, zu Gast in der STANDARD-Redaktion und beantwortete Ihre Fragen im Chat. (trat, 21.8.2018)