Das Wichtigste in Kürze:

Laut dem Sender BBC sind die Taliban nach Kabul vorgedrungen, angeblich "um Plünderungen und Chaos zu verhindern", wie Taliban-Sprecher Zabihullah Mujahid sagte. Wenig später übernahmen sie nach eigenen Angaben die Kontrolle über den Präsidentenpalast.
Laut Afghanistans Innenminister und einem Sprecher der Taliban wird eine "friedliche Machtübergabe" vorbereitet, Gespräche dazu finden im Präsidentenpalast sowie in Katar statt. Zunächst stand eine Übergangsregierung im Raum, die Taliban lehnten dies am Sonntag allerdings ab.
Präsident Ashraf Ghani hat das Land verlassen und soll sich in Tadschikistan aufhalten. Am Sonntagabend erklärte er auf Facebook, er sei geflohen, "um Blutvergießen zu verhindern".
Die US-Botschaft in Kabul wird mithilfe von 5.000 US-Soldaten evakuiert. Auch Großbritannien entsendet Streitkräfte, um Landsleute und afghanische Helfer in Sicherheit zu bringen. Am Flughafen in Kabul fielen offenbar Schüsse.
Die Taliban hatten in den Wochen zuvor fast alle Provinzhauptstädte und Großstädte des Landes eingenommen. Zuletzt fielen Jalalabad und Mazar-i-Sharif ohne Kampfhandlungen an sie.
Der kanadische Premier Justin Trudeau gab bekannt, dass sein Land 20.000 gefährdete Menschen aus Afghanistan aufnehmen werde.
Österreichs Innenminister Nehammer (ÖVP) hat angekündigt weiter nach Afghanistan abschieben zu wollen. Gemeinsam mit Außenminister Schallenberg (ÖVP) will er im August Nachbarländer Afghanistan zu einer Konferenz bitten, damit diese die Flüchtlinge aus dem Kriegsland aufnehmen. (red, 15.8.2021)

Livebericht-Nachlese: Taliban dringen in Kabul ein, Präsident Ghani hat Afghanistan verlassen