Das Wichtigste in Kürze:

Die Hamas hat einem von den Vermittlern Ägypten und Katar präsentierten Vorschlag zur Waffenruhe im Gazastreifen zugestimmt. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu erklärte jedoch, der Entwurf sei "weit von Israels notwendigen Forderungen entfernt". Trotzdem werde man eine Arbeitsdelegation zu weiteren Gesprächen entsenden.
Am späten Montagabend griff Israel erneut Ziele im Osten der mit Flüchtlingen überfüllten Stadt Rafah an.
Vor einem erwarteten Militäreinsatz hat Israels Armee am Montag mit der Evakuierung von Rafah im südlichen Gazastreifen begonnen, wo sich mehr als eine Million Geflüchtete aufhalten. Das Militär rief die Einwohner des östlichen Teils der Stadt, dazu auf, sich unverzüglich in das einige Kilometer nördlich gelegene Al Mawasi oder nach Khan Younis zu begeben. Das Militär sprach von einem "begrenzten Einsatz", die Hamas von einer "gefährlichen Eskalation". Hilfsorganisationen warnten vor verheerenden Folgen für die Zivilbevölkerung.
Unklar war vorerst, wie viele Menschen von der Evakuierung betroffen sind. Israels Armee sprach von 100.000 Menschen, die palästinensische Menschenrechtsorganisation Mezan erklärte, dass sich in den von Israel als Räumungszone markierten Gebieten derzeit "mehrere Hunderttausend" Menschen aufhielten. Der Rote Halbmond sprach von rund 250.000 Betroffenen.
Nach einem Telefonat zwischen US-Präsident Joe Biden und Israels Premier Netanjahu gab das Weiße Haus bekannt, dass der Grenzübergang Kerem Shalom wieder geöffnet wird. Israel hatte den Grenzübergang nach einem Raketenangriff der Hamas, bei dem vier israelische Soldaten getötet wurden, am Sonntag für Hilfslieferungen geschlossen.
Die israelische Regierung hat beschlossen, das Büro des katarischen TV-Senders Al Jazeera zu schließen. Das gab Netanjahu am Sonntag bekannt. Einen genauen Zeitpunkt, wann die Tätigkeit des Mediums eingestellt werden soll, nannte er nicht.
Den Livebericht vom Sonntag finden Sie hier.
Wir verwenden neben eigenen Recherchen Material der Nachrichtenagenturen APA, dpa, Reuters und internationaler Medien. Angaben über den Kriegsverlauf und Opferzahlen stammen von den Behörden der Kriegsparteien und lassen sich oft nicht unabhängig überprüfen. (red, 6.5.2024)

Waffenruhe-Vorschlag für Netanjahu "weit von notwendigen Forderungen entfernt", Israel griff Ziele in Rafah an