Carlo Petrini arbeitet als strategischer Partner mit Lavazza zusammen.

Foto: Andy Urban

Die Sonne über Mailand hat ebenso gestrahlt, wie die Augen von Guiseppe Lavazza, als er stolz den über 160 Seiten umfassenden Nachhaltigkeitsbericht präsentiert.

Foto: Alex Stranig

"What the fuck is that?", hört man ein amerikanisches Kind einer Schülergruppe sagen, als es im Slow Food Pavillon auf der Expo auf einem Foto eine Sau mit ihrem Ferkel sieht. Offensichtlich ist der Teenager irritiert von der Vorstellung, dass das Fleisch mal gelebt hat – und dann auch noch in einem so großen Gehege und nicht im Mastbetrieb mit tausenden Artgenossen aneinander gepfercht.

Im Slow Food Pavillon werden die Lebensbedingungen für Tiere miteinander verglichen und plakativ veranschaulicht.
Foto: Alex Stranig

Die Botschaft des Slow Food Pavillon kommt damit wohl an. Sehr kindgerecht wird den Besuchern hier der Slow Food Gedanke (genussvolles, bewusstes und regionales Essen) näher gebracht und entsprechend dem Expo Motto "Den Planeten ernähren. Energie für das Leben" als Gegenbewegung zum uniformen und globalisierten Fastfood präsentiert.

Rinderhaltung kann unterschiedlich aussehen – so die Botschaft.
Foto: Alex Stranig

Slow Food Gründer Carlo Petrini ist ein gern gesehener Gast auf der Expo. Der in Bra geborene Publizist nimmt an einer Podiumsdiskussion der Traditionskaffeemarke Lavazza teil. Petrini begleitet das Unternehmen bereits seit 20 Jahren.

Der Slow Food Pavillon auf der Expo in Mailand als Aufklärungsstätte
Foto: Alex Stranig

Es versteht sich von selbst, dass Petrini auch zur Präsentation des Sustainability Reports von Lavazza nach Mailand kommt und am Podium unter anderem mit Starkoch Ferran Adrià über das Thema Nachhaltigkeit diskutiert.

Man fühlt sich fast wie ein Hauptdarsteller in einem Film von Federico Fellini, wenn man im temporären Sustainability Hub von Lavazza, der Cascina Cuccagna sitzt. Für die gesamte Dauer der Expo 2015 zeigt Lavazza in seinem Zentrum für Nachhaltigkeit unter anderem Zukunfts-Projekte, wie ein Lehr-Gewächshaus oder die kompostierbaren Kaffee-Kapseln.

In der historischen Kulisse der Cascina Cuccagna, dem temporären Sustainability Hub, fand die Präsentation des Nachhaltigkeitsberichts von Lavazza statt.
Foto: Lavazza

Die Brüder Guiseppe und Marco Lavazza machen in ihrer Präsentation deutlich, wie wichtig ihnen das langfristige Engagement für den Schutz von Mensch, Umwelt, Kultur und Wirtschaft ist. In dem Bericht dokumentiert Lavazza seine Entwicklung in den Bereichen wirtschaftlicher, sozialer und umwelttechnischer Nachhaltigkeit.

Zahlen und Fakten

2014 sank der Emissionsindex pro Tonne verarbeitetem Kaffee (direkte Emissionen) im Vergleich zu 2012 um 17 Prozent. Die Stromversorgung der italienischen Produktionsstandorte stammt zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien. Der Stromverbrauch pro Einheit verpacktem Kaffee sank zwischen 2012 und 20144 um 8 Prozent. Im selben Zeitraum sank der Verbrauch an thermischer Energie insgesamt um sechs Prozent und pro Einheit verpacktem Kaffee sogar rum rund 17 Prozent.

Kompostierbare Kapsel

Im Garten der Cascina Cuccagna servieren junge Italiener – die wie Baristas aussehen, aber de facto nur eine Kaffee-Kapsel in die farblose Maschine stecken – frischen Espresso. Das Besondere: Die Kapsel, ist zu 100% kompostierbar. Das ist das Ergebnis einer fünfjährigen Forschungsarbeit, die gemeinsam mit dem italienischen Partner Novamont umgesetzt wurde. "Die neue Kapsel steht für die Kombination von Innovation, Nachhaltigkeit und Qualität", so Marco Lavazza. Im Handel soll die neue Öko-Kapsel dann ab 2016 erhältlich sein. Tradition und Innovation sollen Hand in Hand gehen, heißt es seitens des Unternehmens. (Alex Stranig, 24.6.2015)

Die konpostierbare Kaffee-Kapsel von Lavazza soll 2016 nach Österreich kommen.
Foto: Lavazza