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Das iPhone 7 könnte nach Erwartungen der Analysten das letzte Apple-Smartphone sein, das noch im gewohnten Design erscheint.

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Eine Konzeptidee, wie das iPhone 8 aussehen könnte.

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War einst jede neue Generation von Apples iPhone von riesigem Hype begleitet, hat das ganz große Interesse an den Smartphones in den vergangenen Jahren nachgelassen. Mit schnellerem Prozessor und besseren Kameras lieferte der Konzern hauptsächlich erwartbare Neuerungen. Statt tiefgreifenden Änderungen liefert man vorwiegend Evolution am technischen Plateau der Branche.

Das aktuelle iPhone 7 bildet keine Ausnahme. Es liefert eine Summe kleinerer Verbesserungen zum Vorgänger, aber keinen Durchbruch. Kritik setzte es für den Wegfall der Audioklinke. Auch PR-technisch setzt man darauf, das Gerät als Martkführer und Lifestyle-Objekt anzupreisen. Dank zunehmend gesättigter Märkte tendieren die Verkaufszahlen mittlerweile in Richtung Stagnation oder sind sogar rückläufig.

Note-7-Desaster dürfte iPhone helfen

Dennoch sind viele Analysten seit einiger Zeit wieder optimistisch gestimmt. Finanzinstitute wie Bernstein oder Pacific sagen ein deutliches Kurswachstum für die Aktien des Apple-Konzerns voraus. Die Gründe für die erwartete Blütezeit: Samsung und das iPhone 8, wie Meedia zusammenfasst.

Zuerst einmal könnte Apples neuestes Smartphone von Samsungs Note-7-Debakel profitieren. Das im August vorgestellte Flaggschiff des koreanischen Herstellers ist aufgrund selbstentzündender Akkus im September zurückgerufen worden. Nachdem auch einige Austauschgeräte in Flammen aufgegangen waren, zog der Konzern die Notbremse und nahm das Modell vollständig vom Markt. Eine Entwicklung, die Apple bis zu 15 Millionen mehr Verkäufe beim iPhone 7 bescheren könnte, schätzt man bei CFRA Research.

Radikale Änderungen und Mixed Reality

Hoch sind die Erwartungen an die nächste Generation von Apples Mobiltelefon. Denn einige Beobachter, darunter auch der meist gut informierte KGI Securities-Analyst Ming-Chi Kuo, erwarten große Neuerungen. Demnach wird Apple mit dem bisherigen Design brechen und ein Smartphone vorstellen, das zu guten Teilen aus einem transparenten und fast randlosen Display bestehen soll.

Ex-Microsoft-Mitarbeiter, Blogger und Brancheninsider Robert Scoble hält diese Einschätzung für realistisch. Apple wird seiner auf Facebook geäußerten Einschätzung nach auf den Mixed-Reality-Zug aufspringen. Der Begriff ist auch bekannt als "Augmented Reality" und beschreibt die Verknüpfung zwischen Realität und digitalen Inhalten. Eine Technologie, mit der etwa Google (Google Glass, Project Tango) oder Microsoft (Hololens) schon länger experimentieren und für deren Mainstream-Start im Jahr 2017 die Technologie nun reif sein soll.

Ein weiteres Indiz für den erwarteten Umbruch: Apple-Chef Tim Cook hat in Interviews schon mehrfach die große Bedeutung von Augmented Reality betont, schreibt Heise. Dazu hat man in den vergangenen Monaten mehrere Unternehmen übernommen, die in diesem Bereich tätig sind – etwa Primesense, Faceshift und Metaio.

Pulverfass Apple

Ein anderer Analyst, Timothy Arcurio, hält Apple gar für ein "Pulverfass", das nächstes Jahr detonieren könnte. Denn ein guter Teil der Apple-Kunden habe schon länger nicht mehr auf ein aktuelles iPhone umgerüstet. In Kombination mit bedeutenden Änderungen in Design und Technik könnte das nächste iPhone einen massiven Schub in der Nachfrage auslösen. Auch andere Beobachter halten einen größeren Schritt von Apple für wahrscheinlich und formulieren ihre Erwartungen dementsprechend optimistisch. (gpi, 6.11.2016)