Washington – Was eine Restaurantkritik alles anrichten kann: Die Zeitschrift "Vanity Fair" hat in seiner Dezember-Ausgabe den "Trump Grill", das Restaurant des designierten US-Präsidenten Donald Trump, verrissen. Möglicherweise handele es sich um das schlechteste Restaurant Amerikas, hieß es da.

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Darüber hinaus widmete Chefredakteur Graydon Carter sein Vorwort zur Dezember-Ausgabe Trump. Inspiriert von Jay & The Americans' Song "Only in America", der die USA als Land der unbegrenzten Möglichkeiten für jedermann preist, listet Carter 21 Dinge auf, die ihm nur in den USA möglich scheinen – alle bezogen sich auf Trump. So sei es zum Beispiel "Only in America" möglich, dass ein Mann, der als Nachtlektüre Reden Hitlers neben dem Bett liegen habe, die zweitgrößte jüdische Bevölkerung der Welt regiere.

Die Reaktion Donald Trumps ließ nicht lange auf sich warten: "Graydon Carter, kein Talent, wird rausfliegen", twitterte der 70-Jährige über den Chefredakteur der Zeitschrift "Vanity Fair". "Hat jemand die wirklich armseligen Zahlen der Vanity Fair gesehen. Ziemlich unten, großer Ärger, tot!", heißt es in dem Tweet.

Trump hatte vor und nach seiner Wahl wiederholt gegen Medien geätzt, die sich kritisch über ihn geäußert hatten. So hatte er nach der Wahl unter anderem den Sender CNN und die "New York Times" beleidigt. Angesichts dieser Töne dürfte sich bei der "Vanity Fair" niemand über Trumps Ausraster gewundert haben. Dass der gewählte Präsident dünnhäutig ist, stellte auch Chefredakteur Carter im Vorwort fest: "Nur in Amerika kann jemand, der wegen der kleinsten Kleinigkeiten ausrastet, Verhandlungsführer mit den Russen, Chinesen und Nordkoreanern werden." (apa/dpa, red, 16.12.2016)