Die Streamerin wollte ein "Aloe Vera-Festmahl" veranstalten, biss aber stattdessen in das Blatt einer Agave Americana.

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Die Jagd nach Likes und Klicks treibt mitunter gefährliche Blüten. Auf Youtube, Twitch und Co. konkurrieren Videomacher in verschiedenen Sparten um Zuseher und Werbeeinnahmen. Insbesondere Lifestyle-Kanäle boomen schon seit geraumer Zeit.

Auch in China gibt es ein schnell wachsendes Angebot. Laut Forbes erzielen Onlinestars in der Volksrepublik im Jahr teilweise Einnahmen von umgerechnet dutzenden Millionen Dollar Gesundheitstipps von Videomachern, die über keine einschlägige Ausbildung verfügen, sollten jedoch mit Vorsicht betrachtet werden. Das zeigt auch der Fall der Streamerin Zhang, die sich vor laufender Kamera unabsichtlich selbst vergiftet hat.

Agave Americana statt Aloe Vera

Laut Asia One wollte sie die gesundheitlichen Vorteile der Aloe Vera vorführen und begann im Zuge dessen, an einem großen Blatt zu kauen. Entgegen ihrer Annahme handelte es sich dabei aber nicht um ein Stück einer Aloe, sondern ein Blatt einer Agave Americana.

Die vor allem in den USA und Mexiko heimische Spezies ist schwach giftig und wird als Heilpflanze nur in aufbereiteter Form zur äußerlichen Anwendung herangezogen. In reiner Form kann ihr Saft schwere Reizungen von Haut und Schleimhaut hervorrufen.

Rettung musste anrücken

Nach anfänglichen Beschwerden über den bitteren Geschmack musste die Videomacherin die als "Aloe Vera-Festmahl" betitelte Übertragung schließlich wegen starker Übelkeit abbrechen.

In weiterer Folge soll sie mit Ausschlägen und Blasenbildung gekämpft haben und ins Krankenhaus gebracht worden sein, wo ihr der Magen ausgepumpt wurde. Laut dem Bericht ist sie mittlerweile auf dem Wege der Besserung.

Nicht der erste Vorfall

Ihr Fall schließt an mehrere problematische Vorkommnisse rund das von Zuseherzahlen getriebene Geschäft mit Videos und Streams an. Ein Facebookuser hat etwa einst einen Waldbrand ausgelöst, um mehr Aufmerksamkeit für seinen Wetterkanal zu generieren.

Und erst kürzlich kam es zu einem tragischen Unfall bei einem verfehlten Experiment. Eine 19-jährige Amerikanerin erschoss versehentlich ihren 21-jährigen Ehemann in der Annahme, ein dickes Buch würde die Kugel ihrer Waffe ohnehin aufhalten. Sie muss sich nun vor Gericht wegen Totschlags verantworten. (red, 04.07.2017)