London – Der französische Total-Konzern lotet nach dem richtungsweisenden Gasvertrag mit dem Iran eine milliardenschwere Investition in den Petrochemiesektor aus. In einem vorläufigen Abkommen sei der Bau von drei petrochemischen Anlagen für bis zu zwei Milliarden US-Dollar vereinbart worden, sagte Marzieh Shahdaei von der iranischen National Petrochemical Company (NPC) laut der Nachrichtenagentur Shana am Dienstag.

Ein Total-Sprecher bestätigte, dass zurzeit mit NPC an einer detaillierten Studie gearbeitet werde. Die Investitionssumme müsse aber noch abgestimmt werden.

Erster Großauftrag

Erst am Montag hatte der französische Konzern den ersten Großauftrag eines westlichen Energiekonzerns im Iran seit Aufhebung der Sanktionen erhalten. Die Franzosen wollen gemeinsam mit dem Iran das weltgrößte Gasfeld South Pars entwickeln. Total-Chef Patrick Pouyanne kündigte bereits bei der Vertragsunterzeichnung an, dies werde die Tür für weitere Geschäfte mit Teheran öffnen. Im Januar hatte ein iranischer Branchenvertreter angekündigt, der Iran wolle 25 Petrochemie-Anlagen bauen und bemühe sich um ausländische Investitionen von 32 Milliarden Dollar (rund 28 Milliarden Euro).

Total war einer der größten Investoren im Iran, bis gegen das Land 2006 Sanktionen wegen dessen Nuklearprogramm verhängt wurden. Diese wurden mittlerweile weitgehend aufgehoben, nachdem die Regierung in Teheran 2015 ein Atomabkommen mit mehreren Großmächten geschlossen hatte. (APA, 4.7.2017)