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Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un bei einer Parade in Pjöngjang im April.

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CIA-Direktor Mike Pompeo spielte auf einen Regimewechsel in Nordkorea an.

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Seoul/Pjöngjang – Nordkorea hat den USA offen mit einem Atomangriff gedroht. Sollten die USA weiter versuchen, einen Regierungswechsel in Pjöngjang herbeizuführen, werde Nordkorea mit einem Gegenangriff reagieren, zitierte die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap die nordkoreanische Staatsagentur KCNA am Dienstag.

Vergangene Woche hatte CIA-Direktor Mike Pompeo Berichten zufolge auf die Möglichkeit eines Regierungswechsels in Nordkorea angespielt. Am wichtigsten sei es, dass die USA eine Möglichkeit finden, die Regierung von Machthaber Kim Jong-un von den Atomwaffen zu trennen und diese beiden auseinanderzubrechen, hatte Pompeo erklärt.

"Sollten die USA es wagen, das geringste Anzeichen eines Versuchs zu zeigen, unsere oberste Führung zu beseitigen, werden wir mit unserem mächtigen Atomhammer, der mit der Zeit geschliffen und gehärtet wurde, einen erbarmungslosen Schlag auf das Herz der USA ausführen", zitierte KCNA das nordkoreanische Außenministerium. Pompeo habe mit seinen Bemerkungen eine Grenze überschritten. Nun sei klar, dass es das Ziel der Regierung von US-Präsident Donald Trump sei, einen Regierungswechsel herbeizuführen.

Spannungen nehmen zu

Seit vergangenem Jahr haben die nordkoreanischen Tests von zwei Atombomben und mehreren Raketen die Spannungen verschärft. Erst am 4. Juli hatte Nordkorea trotz Warnungen der internationalen Gemeinschaft eine Interkontinentalrakete getestet. Experten zufolge ist das Land damit dem Ziel nähergekommen, Raketen zu entwickeln, die auch die USA erreichen können.

Trump hatte Anfang Juli gewarnt, die Zeit der strategischen Geduld mit Nordkorea sei vorüber. Er hatte zudem China aufgefordert, größeren Druck auf seinen Verbündeten auszuüben.

USA erwarten weiteren Raketentest

Nordkorea könnte nach US-Einschätzung in den kommenden Tagen erneut eine Rakete testen. Auf dem Testgelände in Kusong nordwestlich der Hauptstadt Pjöngjang sei eine erhöhte Aktivität beobachtet worden, verlautete am Dienstag aus US-Regierungskreisen. Geheimdienste hätten zudem den Transport von Ausrüstungsgegenständen ausgemacht, die für eine Interkontinental- oder Mittelstreckenrakete benötigt würden.

Die Vereinten Nationen verbieten es dem Land, Raketen zu entwickeln oder zu testen. Dennoch hat die Führung in Pjöngjang vor allem seit Anfang des vergangenen Jahres zahlreiche Raketen in bisher nie dagewesener rascher Folge getestet. Auch zwei von insgesamt fünf Atomtests fanden in diesem Zeitraum statt. (APA, Reuters, 26.7.2017)