Im Zuge der Flüchtlingskrise schloss Deutschland 2015 die Grenzen. Viele Migranten überquerten die Grenze von Österreich nach Bayern zu Fuß.

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Berlin – Regelmäßig kommen Flüchtlinge als blinde Passagiere auf Güterzügen nach Deutschland – nun hat die Polizei in Oberbayern 30 Asylbewerber auf einem einzigen Zug entdeckt. Die Männer hatten sich unter Sattelaufliegern und in aufgeschlitzten Anhängern von Lastwagen verborgen, wie die Bundespolizei mitteilte. Einige hätten ihr Versteck erst nach mehrfacher Aufforderung verlassen.

Die Beamten hatten die Afrikaner am Donnerstag bei einer Kontrolle in Raubling (Landkreis Rosenheim) entdeckt. Auf einem weiteren Zug reisten vier Migranten mit.

Hermann will weiter Grenzkontrollen

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann sieht jedenfalls keinen Grund für ein baldiges Ende der Kontrollen an Deutschlands Grenzen. "Wir müssen die intensiven Binnengrenzkontrollen in Deutschland solange aufrechterhalten, wie das aus Sicherheitsgründen notwendig ist", erklärte der CSU-Politiker am Donnerstag an der deutsch-österreichischen Grenze.

Allein an drei Autobahn-Kontrollpunkten zwischen Bayern und Österreich habe die Polizei von Jänner bis Juli mehr als 2.100 illegal eingereiste und 6.200 polizeilich gesuchte Personen aufgegriffen.

Kontrollen seit September

Deutschland hat die Kontrollen, die nach den EU-Regeln eigentlich nur an den Außengrenzen des Schengen-Raums stattfinden sollen, infolge der Flüchtlingskrise im September 2015 wieder eingeführt. Seit Dezember 2016 wird die Bundespolizei bei dieser Aufgabe in Bayern von der Landespolizei unterstützt. Die EU-Kommission dringt auf ein Ende der Kontrollen im November. "Ob bis dahin der EU-Außengrenzschutz ausreichend ist, bleibt abzuwarten", erklärte Herrmann. Er ist Spitzenkandidat der CSU bei der deutschen Bundestagswahl am 24. September und gilt als möglicher Anwärter auf den Posten des Innenministers. (APA, red, 17.8.2017)