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Wie Alzheimer entsteht, wird immer weiter erforscht.

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Die "stummen" Phase der Alzheimer-Erkrankung ist jener Zeitraum, in der pathologische Veränderungen nachweisbar sind, aber noch keine klinischen Symptome auftreten. Diesem Abschnitt müsse besondere Aufmerksamkeit gelten, denn sie sei der Schlüssel zu Früherkennung und effektiven Therapien, betonten kürzlich Fachleute anlässlich des Welt-Alzheimer-Tags.

In Österreich sind derzeit geschätzte 100.000 Menschen an Morbus Alzheimer erkrankt, bis 2050 ist ein Anstieg auf 230.000 Betroffene prognostiziert. Für betreuende Angehörige sei mehr Unterstützung erforderlich, ebenso wie eine Sensibilisierung und Schulung von Pflegegeld-Gutachtern, damit die Einstufung auch dem tatsächlichen Betreuungsbedarf entspricht, betonen Peter Dal-Bianco, Präsident der Österreichischen Alzheimergesellschaft (ÖAG), und Reinhold Schmidt, Past Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Neurologie.

Die Wissenschaft lässt hoffen: Das Entstehen der Erkrankung wird immer besser entschlüsselt, was auch zu einer Neuorientierung bei der Krankheitsdefinition führt. Erst kürzlich hat ein internationales Forscherkonsortium in einer Publikation dafür plädiert, sich bei Morbus Alzheimer vom Konzept klar definierter Krankheitsstadien zu verabschieden. Vielmehr müsse sie als ein vielfältiger und facettenreicher Prozess im Sinne eines biologischen und klinischen Kontinuums verstanden werden. (APA, 20.9.2017)