Die Möglichkeiten des Bargeld-verkehrs werden vielfältiger. Banken arbeiten nun auch immer öfter mit Innovations- treibern zusammen, um ihre Umsätze abzusichern.

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Wien – Bezahlen geht heute auf so viele Arten wie noch nie zuvor. Bar. Mit Kreditkarte. Mit Bankomatkarte. Kontaktlos. Via Onlinebanking. Über Apps. Auch digitale Währungen, wie etwa der Bitcoin, werden immer öfter als Zahlungsmittel akzeptiert. Der Tausch Ware gegen Zahlungsmittel muss scheinbar variantenreicher, schneller, einfacher – schlicht anders – werden. Was dabei nicht verlorengehen darf, ist freilich die Sicherheit, dass das Geld ordnungsgemäß transferiert wird.

Diese Entwicklungen führen dazu, dass immer mehr Unternehmen – so genannte Fintechs – im Zahlungsverkehr mitmischen, indem sie neue Bezahlwege entwickeln. So wurde zuletzt Instant-Payment zum Schlagwort, bei dem Transaktionen in Sekundenschnelle abgewickelt werden.

Kooperationen werden gesucht

Das Mitmischen der Fintechs spüren mittlerweile auch die Banken, sie kooperieren daher immer öfter mit den Innovatoren. Die treibende Kraft hinter diesen Partnerschaften ist vor allem die wachsende Furcht vor den Ideen der Fintechs, zeigt eine Studie von PwC: Die Finanzbranche sieht ihre Umsätze von Fintechs bedroht. 88 Prozent der 1308 Unternehmer aus 71 Ländern, die für die Studie befragt wurden, sehen die Innovationen als reale Gefahr. Im Durchschnitt werden 24 Prozent der Umsätze als gefährdet angesehen.

Neue Dienste im Geld- und Finanzdienstleistungsbereich werden aber auch als Chance gesehen, bisher nicht erreichte Gruppen anzusprechen. Bei PwC geht man davon aus, dass die Nutzung mobiler Technologien, die neuen Kunden den Zugang zu Finanzdienstleistungen ermöglichen, eine Zielgruppe erschließen könnte, die für die Zahlungsverkehrsbranche drei Billionen Dollar wert ist. Die Hoffnungen, die man in die Innovationen setzt, sind also groß.

Die Hoffnung hinter der Blockchain

Auch die Blockchain – die etwa hinter dem Bitcoin steht – soll künftig in vielen Bereichen Anwendung finden. Wegen potenzieller Einsparungen im Back-Office-Bereich und der besseren Transparenz, die diese Technologie bietet, hoffen Unternehmen, Wachstum sicherstellen zu können.

Das Tempo der Innovationen ist aber höchst unterschiedlich. Das liegt auch an den bisherigen Gewohnheiten. In China hat sich beispielsweise das System der Bankomatkarte nicht so etabliert wie bei uns, daher konnte dieser Ansatz übergangen werden und das Bezahlen mit dem Smartphone wurde zum neuen Standard. In Europa gibt es zwar viele Ansätze – etwa Banken, die das Bezahlen mit dem Handy anbieten – im Hintergrund läuft das dann aber meist doch alles noch über die Bankomatkarte. Noch fehlt das großflächige Netz an Akzeptanzstellen für Zahlungen via QR-Code und Co. Aber, so sagen es Experten, es sei alles nur eine Frage der Zeit. Denn vor allem jüngere Zielgruppen fragten die neuen Lösungen nach. (Bettina Pfluger, 21.9.2017)