Brüssel – Österreich ist im EU-Vergleich bei der Arbeitslosenrate weiter zurückgefallen. Im September belegte Österreich mit 5,6 Prozent nur mehr den zehnten Platz in der EU, wie die am Dienstag veröffentlichten Eurostat-Zahlen zeigen. Im August lag Österreich mit 5,5 Prozent noch auf dem neunten Platz.

In der gesamten EU lag die Arbeitslosenquote im September unverändert bei 7,5 Prozent. Einen Rückgang verzeichnete die Erwerbslosenquote jedoch gegenüber 8,4 Prozent im September 2016. Die Arbeitslosigkeit liegt laut Eurostat nach wie auf dem niedrigsten Stand seit November 2008.

Tschechien Spitzenreiter

Besser als Österreich haben im September Tschechien (2,7 Prozent), Deutschland (3,6), Malta (4,1), Ungarn und Großbritannien (je 4,2), Polen (4,6), die Niederlande (4,7), Rumänien (5,0) und Estland (5,4) abgeschnitten. Wobei anzumerken ist, dass die Daten von Ungarn und Estland vom August stammen, die Zahlen von Großbritannien vom Juli. Die höchsten Arbeitslosenraten hatten Griechenland (21,0) und Spanien (16,7).

In der Eurozone erreichte die Arbeitslosenquote im September mit 8,9 Prozent indessen den tiefsten Stand seit Jänner 2009. Das bedeute zudem einen leichten Rückgang von 0,1 Prozentpunkten gegenüber dem Vormonat sowie ein Minus von einem Prozentpunkt gegenüber dem Vorjahr. Der Durchschnitt in der Eurozone – mit 19 Ländern – lag bei 8,9 Prozent.

Mehr Jobs für Junge

Die Jugendarbeitslosigkeit, also jene der unter 25-Jährigen, ging ebenfalls zurück. Sie lag im September in der EU bei 16,6 Prozent und in der Eurozone bei 18,7 (September 2016: 18,3 bzw. 20,4). Die niedrigste Quote im September verzeichnete Deutschland (6,4), die höchste Griechenland (42,8). In Österreich sank die Jugendarbeitslosigkeit von 10,0 Prozent im August auf 9,6 im September.

Inflation flaut ab

Trotz der guten Konjunktur verringerte sich der Inflationsdruck im Euro-Raum im Oktober überraschend. Die Verbraucherpreise stiegen nur noch um 1,4 Prozent zum Vorjahresmonat. Ökonomen hatten mit unverändert 1,5 Prozent gerechnet. Die EZB erachtet einen Wert von knapp zwei Prozent als ideal für die Konjunkturentwicklung.

Sie versucht seit längerem, mit einer Geldflut die unerwünscht niedrige Inflation nach oben zu treiben. Die EZB hatte vorige Woche beschlossen, ihre umstrittenen Anleihekäufe ab Anfang 2018 auf monatlich 30 Milliarden Euro für zunächst neun Monate zu halbieren. Ein mögliches Ende der Käufe bleibt dabei offen. Auch eine baldige Abkehr von der Null-Zins-Politik ist nicht in Sicht.

Stärkster Preistreiber war im Oktober einmal mehr die Energie. Allerdings verteuerte sie sich mit 3,0 Prozent nicht mehr so stark wie noch im September mit 3,9 Prozent. Lebensmittel, Alkohol und Tabak kosteten diesmal 2,4 Prozent mehr. Dienstleistungen verteuerten sich um 1,2 Prozent. (Red, APA, Reuters, 31.10.2017)