Rom/Siena – Italiens Krisenbank Monte dei Paschi di Siena (MPS) ist im dritten Quartal in die Gewinnzone zurückgekehrt. Das vom italienischen Staat gerettete Institut erzielte von Juli bis September einen Nettogewinn von 242 Mio. Euro. Vor einem Jahr hatte die Bank in diesem Zeitraum Verluste von 1,2 Mrd. Euro gemeldet.

Insgesamt hat das Geldhaus in den ersten drei Quartalen 2017 aber einen Fehlbetrag von 3 Mrd. Euro verbucht. Im Vergleichszeitraum 2016 hatte das negative Ergebnis noch 848,7 Mio. Euro betragen, teilte die Bank am Dienstag mit. Die harte Kernkapitalquote (CET1) stieg gegenüber Ende Dezember 2016 von 10,4 auf 15,4 Prozent.

Der Aufsichtsrat der Bank ist indes zurückgetreten. Am 18. Dezember ist eine Aktionärsversammlung geplant, bei der ein neuer Board ernannt werden soll. Dieser soll den neuen Machtverhältnissen in der Bank entsprechen.

Staat will blieben

Die Aktie der Bank wird seit dem 23. Oktober wieder an der Mailänder Börse gehandelt. Der italienische Staat hält infolge der Rettung der Bank eine Beteiligung von rund 53 Prozent. Nach Entschädigung der Kleinanleger mit nachrangigen Anleihen soll dieser Anteil schließlich auf 68 Prozent wachsen.

Der Staat will langfristig an seiner Beteiligung festhalten, in der Hoffnung, letztlich mit Gewinn aussteigen zu können. Der italienische Versicherer Generali ist mit einem Anteil von 4,3 Prozent der zweitgrößte Monte-Paschi-Aktionär.

Italien hatte Ende Juli ein Gesetz zur Rettung der traditionsreichen Bank erlassen. Die EU-Kommission gab grünes Licht für die Staatshilfe, nachdem die älteste noch tätige Bank der Welt ein neues Geschäftsmodell und den Abbau ihres Schuldenbergs zugesagt hatte. (APA, 7.11.2017)