Barbara hat auf Facebook und Instagram insgesamt fast eine Million Abonnenten.

Foto: Facebook/Barbara

Rund 650.000 Menschen folgen ihr auf Facebook, 320.000 sind es auf Instagram. Dank vielfach geteilter Beiträge sind aber auch viele andere Nutzer wohl schon über ein Werk von ihr gestolpert: Die Zettelkünstlerin Barbara. Immer wieder liefert sie viralen Inhalt in Form witziger Lebensweisheiten, kleinen Akten der Alltagsrebellion, als auch immer wieder klaren Stellungnahmen gegen Rechtsextremismus – was ihr auch den Grimme Online Award einbrachte. Wer genau sich hinter dem Namen "Barbara" verbirgt, ist nicht bekannt.

Fotos entfernt, Löschung drohte

Doch zuletzt hatte Barbara Ärger mit der Plattform, berichtet sie in einem Eintrag auf ihrer Seite. Eine Reihe ihrer Fotos auf Facebook und Instagram seien in der jüngeren Vergangenheit entfernt worden. Zudem habe sie per E-Mail eine Warnung erhalten, dass ihr die Löschung des Kontos drohe. Unter diesen Beiträgen seien etwa ein mit einem Bikini verziertes Verkehrsschild oder ein scherzhafter Aufruf zu einem Flashmob vor einem Verbotsschild.

"Für alle Autofahrer, die nur ‚Singen und Klatschen‘ in der Schule hatten: Dies ist ein Privatparklatz", heißt es auf dem Schild. Darunter Barbaras Konter: "Waldorfschüler können auch ‚Arschloch‘ tanzen und sich vor deinem Schild zum Flashmob treffen."

Dass "irgendwelche Angestellte von privaten Firmen im Auftrag von Facebook und Instagram" im "Schnellverfahren" darüber bestimmen würden, was gelöscht wird, ruiniere die Freiheit im Internet, so die Künstlerin. Zumal für die Löschung nicht einmal klare Gründe angeführt würden.

Facebook spricht von Versehen

Das Posting sorgte für einige Aufregung und Kritik an Facebook, dessen Löschpolitik regelmäßig für Verwunderung sorgt. Auch in Österreich, wo etwa im Dezember mehrere FPÖ-kritische Auftritte sanktioniert oder gesperrt wurden. Verschwunden ist unter anderem das Satireprojekt "Blutgruppe HC Strache Negativ", das rund 68.000 Fans hatte.

Der Fall Barbara hat allerdings eine glimpfliche Wende genommen, berichtet der Spiegel. Demnach seien die Beiträge "versehentlich entfernt" und nun wiederhergestellt worden, zitiert man dort eine Sprecherin des sozialen Netzwerks. Man habe sich "persönlich für den Fehler entschuldigt", wie auch die Künstlerin selbst bestätigt hat. Unklar bleibt allerdings, wie es zu den Löschungen gekommen ist. (red, 16.01.2017)