Peking – China und Südkorea haben die Entscheidung der US-Regierung, hohe Zölle auf den Import von Solarmodulen und Waschmaschinen zu verhängen, scharf kritisiert. Die Zölle seien übertrieben und stellten möglicherweise eine Verletzung von Vorschriften der Welthandelsorganisation dar, erklärte der südkoreanische Handelsminister Kim Hyun-chong am Dienstag.

Südkorea will deshalb bei der WTO eine Petition einreichen. Samsung, das größte Unternehmen des Landes, warnte, dass die Zölle "jeden Konsumenten treffen, der eine Waschmaschine kaufen will".

Das chinesische Handelsministerium erklärte seine "große Unzufriedenheit". China werde seine legitimen Interessen gemeinsam mit weiteren WTO-Mitgliedern entschlossen verteidigen, sagte Ministeriumsvertreter Wang Hejun. Die US-Entscheidung errege nicht nur Besorgnis bei zahlreichen Handelspartnern, sondern werde auch in den USA von lokalen Regierungen und Unternehmen abgelehnt.

US-Solarindustrie von Zöllen wenig begeistert

Die US-Regierung hatte zuvor hohe Zölle auf den Import von Solarmodulen und Waschmaschinen verhängt – bei Solarmodulen sollen sie bis zu 30 Prozent betragen, bei Waschmaschinen bis zu 50 Prozent. Billige Importe hätten den Produzenten in den USA ernsthaften Schaden zugefügt, sagte der US-Handelsbeauftragte Robert Lighthizer. Die US-Solarindustrie kritisierte die Zölle allerdings und warnte vor einer Schwächung der Branche im Inland.

US-Präsident Donald Trump hat sich wiederholt für eine stärkere wirtschaftliche Abschottung starkgemacht und versprochen, durch die Globalisierung verlorengegangene Industriejobs wieder zurückzuholen. Besonders die Konkurrenz in China ist ihm ein Dorn im Auge. (APA, 23.1.2018)