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So sieht das "Spektakel" aus, das uns erwartet.
Foto: REUTERS/Peter Cziborra

Wien – Wer sich angesichts derzeit durch Schlagzeilen geisternder Wörter wie "Super-Blutmond" oder "Super-Blau-Mondfinsternis" fragt, was für ein "Himmelsspektakel" denn da am Mittwoch bevorsteht: Rein optisch wird es ein ganz normaler Vollmond sein. Es stimmt zwar, dass sich ein paar Umstände zu einem relativ seltenen Gesamtpaket verbinden – nur wird man das dem Mond nicht wirklich ansehen.

Das vermeintliche Farbenspiel

"Blau" ist der Mond am 31. Jänner nur im Sinne einer Redewendung: Von "Blue Moon" wird im Englischen gesprochen, wenn es in einem Kalendermonat zu gleich zwei Vollmonden kommt, was durch die etwa 29,5-tägige Umlaufzeit des Mondes um die Erde keine Seltenheit ist. Nach dem 2. und 31. Jänner wird es heuer bereits im März wieder zu einem Blue Moon kommen, im Februar gibt es heuer dafür keinen Vollmond. Ein blaustichiger Mond wird also nicht zu sehen sein.

Ein "roter" respektive "Blutmond" kann durch eine totale Mondfinsternis zustande kommen. Durch die Brechung langwelliger Anteile des Sonnenlichts durch die Erdatmosphäre wird der Mond nicht vollkommen unsichtbar, während er durch den Kernschatten der Erde wandert, sondern bleibt abgeschwächt und rot getönt sichtbar. Das Problem: Am 31. gibt es zwar eine solche totale Mondfinsternis – nur wird diese hierzulande leider nicht zu sehen sein, und damit auch keine Blutspur.

Die Sache mit der Größe

Der "Supermond" schließlich ist vor allem ein Modebegriff, der sich im vergangenen Jahrzehnt eingebürgert hat. Er enthält sogar einen wahren Kern: Die Mondbahn um die Erde ist leicht elliptisch und zudem verschiedenen gravitativen Einwirkungen unterworfen, wodurch der Abstand zwischen Erde und Mond leicht schwankt. Kommt es am erdnächsten Punkt zu einem Vollmond, erscheint dieser daher tatsächlich größer als bei durchschnittlicher Entfernung.

Der Unterschied ist freilich minimal. Zwischen Vollmond am erdnächsten und erdfernsten Punkt besteht ein Größenunterschied wie zwischen 1-Euro- und 2-Euro-Münze, zieht das Planetarium Wien einen anschaulichen Vergleich. Und diese beiden Extremwerte folgen natürlich nicht direkt aufeinander: Wer einen Größen- oder Helligkeitsunterschied zwischen einem Supermond und dem Nicht-mehr-so-super-Mond vier Wochen später erkennt, kann sich zu seinem Adlerauge gratulieren. Der Unterschied beträgt in der Regel weniger als ein Prozent.

Stärker ins Gewicht als diese tatsächlichen Größenschwankungen fällt ironischerweise eine, die es in Wirklichkeit gar nicht gibt: In der Nähe des Horizonts erscheint der Mond nämlich größer als hoch am Firmament. Dabei handelt es sich jedoch um eine reine Illusion, die sogenannte Mondtäuschung. Wie genau diese optische Täuschung zustande kommt, ist noch ungeklärt. (red, 30.1.2018)