Kommende Woche will die Wienwert-AG-Mutter WW Holding AG die Insolvenz beantragen.

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Wien – Die Liste Pilz will wegen der Causa Wienwert Präventivmaßnahmen für Kleinanleger eingeführt sehen. Klubobmann Peter Kolba forderte Warnhinweise für Finanzprodukte, ähnlich wie bei Zigaretten. Den Rechtsanwalt Michael Poduschka habe man zusätzlich beauftragt, eine Sachverhaltsdarstellung an die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft zu übermitteln.

Den "nächsten Anlegerskandal" in einer ganzen Reihe ortet Kolba im Zuge der angekündigten Insolvenz der WW Holding AG, der Muttergesellschaft der Wienwert AG. All diese würden nach ähnlichem Muster verlaufen, nicht nur die betroffenen Personen, sondern auch Österreich als Finanzplatz leide darunter. Einer der Vorwürfe der Liste Pilz: Mittels Fernsehwerbung wende man sich bewusst auch an unerfahrene Kunden.

Text bei Werbeeinschaltungen

Mit einem Entschließungsantrag am Mittwoch im Nationalrat will die Liste Pilz das ändern. Der vorgeschlagene verpflichtende Text bei Werbeeinschaltungen: "Achtung: Je höher die versprochene Rendite, desto höher das Risiko eines Totalverlusts Ihres Investments" und: "Achtung: Setzen Sie nie Ihr gesamtes Kapital ausschließlich auf ein Produkt, sondern streuen Sie das Risiko durch Investition in verschiedene Produkte!"

Aber auch auf juristischer Ebene will die Liste Pilz die Causa Wienwert aufarbeiten. Die Sachverhaltsdarstellung beinhaltet neben dem Verdacht der fahrlässigen Krida auch betrügerische Krida, Namen werden darin aber nicht genannt.

Bei Cobin Claims einer nach eigenen Angaben nicht gewinnorientierten Plattform für Sammelklagenhaben sich bisher in der Causa Wienwert 335 Anleger mit einem investierten Kapital von "deutlich über zehn Mio. Euro" gemeldet. Man ermögliche Anlegern ab sofort, sich als Privatbeteiligte dem Ermittlungsverfahren anzuschließen, hieß es.

Die Bundespensionskasse legt Wert auf die Feststellung, dass den Syndikatvertrag mit Wienwert der Fonds "Wohnen Plus Fonds" abgeschlossen hat und nicht sie selbst. (APA, red, 31.1.2018)