Wien – Entwarnung gibt es nun für jene Pensionisten der Unicredit-Tochter Bank Austria, die ihre Pensionszahlungen von der Bank bekommen. Die Mailänder Mutter hat ihr Versprechen von 2016 eingelöst, die Pensionsverpflichtungen der Bank Austria per Verpfändung von Wertpapieren abzusichern.

Die Vereinbarung wurde 2016 unter anderem deshalb geschlossen, um die Zustimmung der Golden-Share-Aktionäre Betriebsratsfonds und Gemeinde-Wien-naher Anteilsverwaltung AVZ Privatstiftung zur Abspaltung des lukrativen Ostgeschäfts von Österreich nach Mailand zu erhalten. Wie berichtet haben die betroffenen Bankpensionisten zuletzt ein Aufforderungsschreiben an die Italiener vorbereitet und rechtliche Schritte erwogen.

Der Finanzchef der Unicredit hatte vorige Woche versichert, die Unicredit habe die Wertpapiere "deponiert". Nun haben die Mailänder bekanntgegeben, dass auch der zugesagte Pfandbestellungsvertrag bereits unterschrieben sei.

3,9 Milliarden abgesichert

Am 19. Jänner 2018 habe man habe gemäß der vertraglichen Verpflichtung einen Pfandvertrag "zwischen Unicredit, Bank Austria und der Stiftung der Stadt Wien und eine entsprechende Sicherheitenvereinbarung abgeschlossen", teilte die Unicredit dem STANDARD am Montag mit.

Die Pfandsicherheit sei bestellt worden, "um die Verpflichtungen der Bank Austria gegenüber ihren Pensionisten zu sichern", so die Italiener. Diese Verpflichtungen hätten am 30. September 2017 gemäß IFRS 3,3 Milliarden Euro betragen, während der Wert der von Unicredit dafür bestellten Sicherheiten derzeit bei 3,9 Milliarden Euro liege.

Ins staatliche System übersiedelt

Anspruch auf Bankpensionen, die aus der Gemeindesparkassen-Zeit stammen, gibt es bei der Bank Austria heute nicht mehr. Das Institut hat die rund 3.300 Mitarbeiter, die darauf Anspruch gehabt hätten, ins staatliche System ASVG bugsiert und dafür rund 790 Millionen Euro ins System eingezahlt. Mit Pfand aus Italien abgesichert sind nun die Rückstellungen für jene Ex-Mitarbeiter, die bereits im Ruhestand sind und deren Bezüge immer noch von der Bank bezahlt werden. (Renate Graber, 13.2.2018)