Nur mehr eine "niedrige zweistellige Zahl" an Personen ist im vergangenen Jahr aus Österreich ausgereist oder hat versucht auszureisen, um sich am Bürgerkrieg in Syrien und im Irak zu beteiligen. Damit ist ein Tiefstand seit dem Ausbruch des blutigen Konflikts in Nahost erreicht. Rund 100 Personen befinden sich laut Angaben des Innenministeriums demnach noch im Kriegsgebiet, 100 weitere sind wieder nach Österreich zurückgekehrt. Rund 50 Personen sind vermutlich ums Leben gekommen.

Gemessen an der Bevölkerung reisten zum Höhepunkt des Krieges in Syrien besonders viele Jihadisten aus Österreich nach Nahost aus, um sich an Kampfhandlungen zu beteiligen.

Präventivmaßnahmen und Verhaftungen

Als Grund für den starken Rückgang gilt nicht nur die desaströse Lage des "Islamischen Staates" (IS) in Syrien und dem Irak. Zur Erinnerung: Der IS verlor im vergangenen Jahr den Großteil seines Territoriums, darunter auch die irakische Metropole Mossul und die Kalifatshauptstadt Raqqa.

Laut Innenministerium hätten auch die Präventivmaßnahmen in Österreich und die zahlreichen Verhaftungen und Verurteilungen in Österreich geholfen. Erst diese Woche wurde das Urteil gegen den Prediger Mirsad O., der in Wien über Jahre hinweg zahllose Jugendliche für radikal-islamisches Gedankengut begeisterte, vom Oberlandesgericht Graz bestätigt. Er wurde zu 20 Jahren Haft verurteilt. (stb, 16.2.2018)