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Chrystia Freeland denkt, dass weniger Bürokratie hilfreich wäre.

Foto: Reuters

Berlin – Die kanadische Außenministerin Chrystia Freeland hofft auf den Fortbestand des nordamerikanischen Freihandelsabkommens zwischen ihrem Land, den USA und Mexiko. "Wir sind nach wie vor der Meinung, dass eine Modernisierung des Abkommens möglich ist", sagte Freeland dem "Handelsblatt" (Montagausgabe).

40 Prozent der kanadischen Unternehmen, die in die USA exportieren, würden die Vorteile des Abkommens gar nicht nutzen. "Das zeigt, wie viel Bürokratie damit verbunden ist, und das wollen wir ändern", sagte Freeland. "Außerdem möchten wir viele Ideen, die wir im CETA-Freihandelsabkommen mit Europa umgesetzt haben, jetzt auch im neuen NAFTA-Vertrag verankern."

US-Präsident Donald Trump hat sich über die seit 1994 bestehende Vereinbarung immer wieder kritisch geäußert und mit einem Ausstieg gedroht. Das Abkommen benachteiligt seiner Ansicht nach vor allem die amerikanische Autoindustrie und kostet Arbeitsplätze in den USA. Die Verhandlungen mit den USA nannte Freeland "eine Herausforderung", weil der Nachbar mit "unkonventionellen Forderungen" käme. So sei der US-Vorschlag, das Nafta-Abkommen alle fünf Jahre auslaufen zu lassen und neu zu verhandeln, völlig unüblich.

Kanada hat in diesem Jahr die G-7-Präsidentschaft inne. "Wir werden uns in der G-7 unter anderem auf die Themen Frieden und Sicherheit konzentrieren. Dafür brauchen wir vor allem die Hilfe Europas", sagte Freeland. (APA, 19.2.2018)