Der republikanische Senator Bob Corker brachte es schon im Oktober auf den Punkt: Außenminister Rex Tillerson, Verteidigungsminister James Mattis und Stabschef John Kelly seien die Einzigen, die das Land noch vor dem absoluten Chaos bewahren könnten. Nun wurde Tillerson gefeuert, Mattis ist laut Medien bereits vom Job frustriert, und Kelly muss seine baldige Ablösung befürchten.

Der Rausschmiss von Tillerson ist das prominenteste Beispiel dafür, dass Trump konsequent Kritiker und Zweifler aussortiert. 47 Personen aus seiner Regierung sind bisher – freiwillig oder erzwungen – gegangen, so viele wie unter keinem anderen Präsidenten der letzten Jahrzehnte.

Setzt Trump diesen Stil fort, kann er sich bald voll auf sein "Erfolgsrezept" konzentrieren, nämlich auf sein Bauchgefühl zu hören. Nordkorea, die Aufweichung des Iran-Deals, der "leicht zu gewinnende" Handelskrieg: Seinen Projekten soll möglichst keiner mehr im Wege stehen.

Trump sieht sich am Zenit seiner Macht. Ohne die Stimmen der Vernunft kann es jetzt aber nur noch bergab gehen. Sitzen nur noch Erfüllungsgehilfen seiner Launen an den Schalthebeln, dann führt das die USA zweifellos noch weiter in die Isolation. Auch im Land selbst werden die Zweifel an der Eignung eines konzeptlosen Narzissten als Präsident immer stärker. Die massiven republikanischen Verluste bei der Nachwahl in einer einstigen Trump-Hochburg in Pennsylvania ist bloß das jüngste Alarmzeichen. (Manuela Honsig-Erlenburg, 14.3.2018)