Madrid/London – In der "Swissleaks"-Affäre ist ein ehemaliger HSBC-Mitarbeiter, der den Behörden in Frankreich Tausende von Kundendaten zugespielt hatte, in Spanien festgenommen worden. Der französische Informatiker Herve Falciani war Ende November 2015 wegen Wirtschaftsspionage in der Schweiz in Abwesenheit zu fünf Jahren Haft verurteilt worden.

Auf Grundlage seiner Daten waren weltweit viele Prominente als mögliche Steuersünder in den Fokus der Ermittler geraten.

Die Polizei habe Falciani am Mittwoch wegen eines Schweizer Haftbefehls bei einer Veranstaltung in Madrid abgeführt, berichtete die Zeitung "El Mundo". Polizeikreise bestätigten der Deutschen Presse-Agentur den Zugriff. Die Schweiz habe auch einen Auslieferungsantrag gestellt.

Verlust von Daten

Die Festnahme erfolgt inmitten der Krise um die katalanische Unabhängigkeitsbewegung. Zwei von der spanischen Justiz gesuchte führende Vertreter der Separatisten hatten sich in die Schweiz abgesetzt.

Falciani war ein Mitarbeiter der HSBC Private Bank, einer Tochter der britischen HSBC. Die Bank hatte von Diebstahl gesprochen und den Verlust der Daten von bis zu 24.000 Kunden eingeräumt. (APA, 4.4.2018)