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Sigmar Gabriel, Exaußenminister.

Foto: AP/Pfoertner

Berlin – Der frühere deutsche Außenminister Sigmar Gabriel wird am 1. Juli Kuratoriumsmitglied der International Crisis Group (ICG), die sich weltweit mit der Bewältigung von Konflikten befasst.

Der im März aus der Bundesregierung ausgeschiedene SPD-Politiker löst in dem Gremium den Vorsitzenden der Münchner Sicherheitskonferenz, Wolfgang Ischinger, ab, der ihn als Nachfolger vorgeschlagen hat, wie Gabriels Bundestagsbüro am Freitag mitteilte. Die Tätigkeit ist ehrenamtlich.

Sitz in Brüssel

Die ICG hat ihren Sitz in Brüssel und ist in mehr als 70 Krisenregionen der Welt mit über 150 Mitarbeitern vertreten. Die Organisation wurde 1995 von australischen und skandinavischen Außenministern und Ministerpräsidenten nach dem Völkermord in Ruanda und den Kriegen im ehemaligen Jugoslawien gegründet. Ziel der Organisation ist es, internationale Krisen besser vorhersagen zu können, Konflikte zu analysieren und der Politik Lösungsvorschläge zu machen.

Bereits in der vergangenen Woche war bekanntgeworden, dass Gabriel in den Verwaltungsrat des neuen Zug-Konzerns von Siemens und des französischen Unternehmens Alstom einziehen soll. Der Sozialdemokrat ist seit seinem Ausscheiden aus dem Amt des Außenministers und Vizekanzlers nun einfacher Bundestagsabgeordneter ohne Funktion in Partei oder Fraktion.

"Ich danke der Crisis Group für das in mich gesetzte Vertrauen", sagte Gabriel zu seiner Berufung. "Ich kenne nur sehr wenige internationale Organisationen, die so exzellent die unterschiedlichen Krisenherde der Welt analysieren und kluge Vorschläge für deren Beherrschbarkeit entwickeln wie die ICG." (APA, 25.5.2018)