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Die Europäische Union stehe vor einer existentiellen Bedrohung, warnt George Soros.

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Wien – Mit düsteren Prognosen ließ am Donnerstag George Soros aufhorchen. Der Starinvestor warnte, dass eine Aufwertung des Dollars und damit einhergehende Kapitalflucht aus Schwellenländern zur nächsten großen Finanzkrise führen könnten, sagte der Milliardär im Gespräch mit der Agentur Bloomberg.

Die Europäische Union stehe vor einer existenziellen Bedrohung. Das Ende des Iran-Abkommens und die verschlechterten Beziehungen Europas zu den USA würden die Wirtschaft des Kontinents negativ beeinflussen. Auch prophezeite der Investor, dass die Währungen von Schwellenländern weiter abwerten würden.

Fehler der Vergangenheit

"Was schiefgehen konnte, ist schiefgegangen", wurde Soros, der einst mit Wetten gegen das britische Pfund berühmt geworden war, zitiert. Er bezog sich dabei auf die Flüchtlingskrise und die europäische Austeritätspolitik, die populistische Parteien starkgemacht und mit dem Brexit zur Desintegration geführt haben.

Dabei kam die Warnung des Milliardärs an einem Tag, an dem Europas Börsen unruhig nach Italien schielten. Das Scheitern der Koalition der beiden populistischen Parteien in Italien, Lega und Fünf-Sterne-Bewegung, hat Devisen-, Aktien- und Anleihenmärkte massiv belastet.

Sorge um italienisches EU-Referendum

Investoren und Beobachter fürchten, dass das politische Chaos in Rom in eine Abstimmung über den Verbleib Italiens in der Europäischen Union münden könnte. Auch die Euromitgliedschaft war von den Beinahe-Koalitionspartnern in der Vergangenheit mehrfach infrage gestellt worden. (red, 29.5.2018)