Die Costa Blanca ist für ihr gesundes Klima bekannt.

Foto: VAPF

Seit einigen Jahren ist auch die hiesige Bauqualität mit jener im deutschsprachigen Raum vergleichbar, sagt ein Makler.

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Das Wasser des Pools plätschert leise dahin, über dem Kopf wehen die Blätter der Palmen im Wind, der Blick schweift über grüne Hügel und weiße Häuser in die Ferne, dahinter liegt das blaue Meer. Ein fauler Tag im Liegestuhl unter der spanischen Sonne ist für viele die Idealvorstellung eines Urlaubstages. Wer in puncto Komfort noch einen Schritt weitergehen möchte, verbringt die Ferien in einem luxuriösen Haus, das einem sogar selbst gehört.

Tja, schön wär's, denken die meisten nun. Ein Ferienhaus in Spanien zu besitzen, wer kann sich das schon leisten? Jedenfalls mehr Menschen als gedacht. Denn in Spanien sind Immobilien vergleichsweise günstig. Für wen in Österreich Luxus unleistbar ist, der sollte sich beispielsweise an der Costa Blanca umsehen. Um 2000 Euro pro Quadratmeter sind dort neu gebaute Ferienhäuser zu haben, weiß Jürgen Gottschalk vom gleichnamigen Immobilienunternehmen mit Sitz im deutschen Wiesbaden. Das Maklerbüro ist auf spanische Immobilien spezialisiert, den Markt beobachtet man schon lange.

Es geht aufwärts

Das tut auch der Immobilienmakler Alex Meierhofer von "Am Meer wohnen", und zwar aus der Nähe: "Durch die Immobilienkrise sind die Preise 2008 stark gesunken, teilweise um bis zu 50 Prozent. Mittlerweile geht es wieder aufwärts – beziehungsweise, was den Leerstand betrifft, abwärts. Der war nach der Krise besonders hoch. Die Preise für Immobilien unterscheiden sich zwar sehr zwischen der Küste und dem Inland, sie sind in Spanien aber immer noch vergleichsweise günstig."

Meierhofer, gebürtiger Schweizer, ist bereits vor 23 Jahren mit seiner Familie an die Costa Blanca ausgewandert. "Wir sind nach Spanien gekommen, weil meine Mutter eine seltene Allergie hatte", erzählt er und spricht damit einen Vorzug der Region an. Denn die Costa Blanca ist vor allem für ihr gutes Klima und die großen Salzseen rund um die Stadt Alicante bekannt, das zieht Menschen mit Asthma, Rheuma oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen in die Region. Bei Deutschen, Schweizern und Österreichern, aber auch bei Menschen aus Skandinavien ist die Gegend beliebt – als Urlaubsdestination, aber auch um in Immobilien zu investieren.

Natürlich ziehen aber auch die günstigen Preise Käufer in die Region. Denn im Vergleich zur Costa del Sol – der teuersten Küstenregion Spaniens – oder zu Mallorca, wo der Wohnraum bereits extrem knapp ist und sich auch Einheimische nur mehr schwer Immobilien leisten können, lassen sich an der Costa Blanca noch Schnäppchenhäuser ergattern.

Winter im Süden

Wer an der Costa Blanca ein Haus kaufen will, muss dafür nicht Spanisch können, erklären Meierhofer und Gottschalk. Per Telefon oder E-Mail beschreiben die Kunden den Maklern, welche Vorstellungen sie von ihrem Haus haben und wie viel es kosten darf. Im nächsten Schritt gibt es Vorschläge per E-Mail, schlussendlich erfolgt eine etwa dreitägige Besichtigungstour vor Ort. Dort arbeiten die Maklerbüros mit verschiedenen Bauträgern zusammen, dadurch sei man nicht an bestimmte Objekte gebunden, wie Gottschalk betont.

Bauqualität und Ausstattungsniveau seien hoch – zumindest in der jüngsten Vergangenheit, sagt Gottschalk. Seit sechs bis acht Jahren könne man die spanische Qualität im Bau mit der im deutschsprachigen Raum gewohnten Ausführungsqualität vergleichen.

Nebenkosten decken

Zur Zielgruppe gehören Menschen, die sich einen Zweitwohnsitz einrichten wollen, jene, die ganz klassisch von Oktober bis März hier überwintern, und natürlich jene, die nur für den Urlaub in den Sommermonaten nach Spanien kommen, so Gottschalk. Für den Rest des Jahres werden die Häuser vor Ort vermietet. "Diverse Agenturen bieten diesen Service bereits an, manche Bauträger haben sogar eine eigene Abteilung dafür. Das ist eine sehr lohnende Sache, mit der man zumindest die Nebenkosten decken kann, meist lässt sich aber auch ein Überschuss erzielen", sagt Jürgen Gottschalk.

Apropos Nebenkosten: Auch die sind in Spanien niedriger. "Viele, vor allem ältere Menschen kommen her, weil sie nur eine kleine Pension haben und das Leben hier günstiger ist", sagt Alex Meierhofer. Und damit spricht er eine Zielgruppe an, auf die die Makler stark setzen: Pensionisten, die ihren Lebensabend im Süden verbringen wollen. In Zeiten einer immer älter werdenden Gesellschaft ein lukratives Geschäft. (Bernadette Redl, 13.6.2018)