Frankfurt am Main – Mit Durchsuchungen in vier deutschen Bundesländern sind Beamte der Bundespolizei gegen mutmaßliche Vermittler von Scheinehen vorgegangen. Insgesamt seien bereits Dienstagfrüh in Hessen, Rheinland-Pfalz, Sachsen und Baden-Württemberg 19 Wohnungen und Gewerbeobjekte durchsucht worden, berichtete die Bundespolizei am Frankfurter Flughafen am Mittwoch.

Die Ermittlungen richteten sich gegen eine Gruppe aus Frankfurt, die Scheinehen für chinesische Staatsbürger vermittelt haben sollen. Die Eheschließungen mit Partnern aus der Europäischen Union (EU) soll in Dänemark stattgefunden haben, bis zu 30.000 Euro sollen die Chinesen dafür bezahlt haben, bis zu 10.000 Euro davon sollen an die Ehepartner gegangen seien. Ziel sei gewesen, ein Aufenthaltsrecht für die EU zu erlangen, erklärte die Bundespolizei. Die entsprechenden Behördengänge seien meist in Frankfurt erfolgt, dabei seien gefälschte Miet- und Arbeitsverträge vorgelegt worden.

An den Durchsuchungen waren rund 150 Polizisten beteiligt. Insgesamt wurden den Angaben zufolge 40 Personen überprüft, mehrere befänden sich illegal in Deutschland. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Frankfurt gegen sie dauerten an. Gefunden worden seien Heiratsurkunden, erschlichene EU-Aufenthaltspapiere, Bargeld, eine Vielzahl von Luxusaccessoires unklarer Herkunft sowie eine Handfeuerwaffe. (APA, 25.7.2018)