Berlin – Das deutsche Bundesamt für Verfassungsschutz warnt vor Kindern, die in islamistischen Familien in Deutschland aufwachsen. Diese Kinder stellten "ein nicht unerhebliches Gefährdungspotenzial" dar, berichteten die Zeitungen der Funke Mediengruppe (Montagsausgaben) unter Berufung auf eine neue Analyse des Verfassungsschutzes.

Es gebe Anzeichen für eine "schnellere, frühere und wahrscheinlichere Radikalisierung von Minderjährigen und jungen Erwachsenen", heißt es demnach. Verfassungsschutz-Präsident Hans-Georg Maaßen sagte den Funke-Zeitungen, "die fortwährende dschihadistische Sozialisation von Kindern durch ein islamistisches familiäres Umfeld" sei "besorgniserregend und deshalb auch für den Verfassungsschutz eine Herausforderung in den nächsten Jahren".

"Extremistisches Weltbild"

In der Verfassungsschutz-Analyse heißt es dem Bericht zufolge, die Kinder würden "von Geburt an mit einem extremistischen Weltbild erzogen, welches Gewalt an anderen legitimiert und alle nicht zur eigenen Gruppe Gehörigen herabsetzt".

Gefahren gingen auch von jenen Familien aus, die nicht in Kampfgebiete in Syrien oder im Irak ausgereist seien, sondern sich kontinuierlich in Deutschland aufgehalten hätten. Der Verfassungsschutz geht dem Bericht zufolge von einer "niedrigen dreistelligen Zahl" islamistischer Familien mit mehreren Hundert Kindern aus. (APA/AFP, 6.8.2018)