Das dritte Kreditprogramm in Griechenland ist zu Ende, doch die Gläubiger bleiben: Wenigstens bis 2022 werden EU-Kommission, Europäische Zentralbank und Eurorettungsschirm ESM weiterhin die Haushaltspolitik der griechischen Regierung überwachen. Damit wollen sie sicherstellen, dass Athen die Raten an die Gläubiger zahlen kann.

Athen muss bis 2022 jährlich ein Primärplus (Haushaltsüberschuss ohne Schuldendienst) von 3,5 Prozent des BIPs erwirtschaften und 2,2 Prozent bis zum mutmaßlichen Ende der Rückzahlungen 2060.

Von Beginn der Krise 2010 bis Anfang August sind 264,3 Milliarden Euro an Kreditraten ausgezahlt worden. Die Staatsverschuldung betrug 130 Prozent zu Beginn der Finanzkrise 2009 und steht jetzt bei knapp 180 Prozent. Die Pensionen sanken nach einem Dutzend Kürzungen seit 2011 im Durchschnitt um 30 Prozent auf 722,26 Euro, die Gehälter um 28 Prozent. Der Mindestlohn steht jetzt bei 683,76 Euro, die Arbeitslosenrate nahm auf zuletzt 20 Prozent ab. (mab, 19.8.2018)