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Einsatzkräfte vor der Polizeistation, die am Montag Ziel eines Messerangriffs wurde.

Foto: AP Photo/Emilio Morenatti

Barcelona – Der Messerangriff auf eine Polizeiwache in Spanien hat offenbar keinen terroristischen Hintergrund. Der 29-jährige Algerier, der bei dem Angriff auf das Revier von Polizisten erschossen worden war, soll Medienberichten zufolge wegen seiner Homosexualität in den Wochen vor der Tat in religiöse Gewissensnöte geraten sein.

Die Berichte stützten sich auf Angaben, die seine Frau gegenüber der Polizei gemacht habe. Die Ehefrau habe ausgesagt, ihr Mann habe nach dem Eingeständnis seiner Homosexualität "Scham" empfunden, weil er seine Neigung als Widerspruch zu seinem muslimischen Glauben sah, berichtete die Zeitung "La Vanguardia". Vor zwei Wochen habe er sie um die Scheidung gebeten. Die Ehefrau geht demnach davon aus, dass ihr Mann das Polizeirevier in suizidaler Absicht angegriffen habe.

Beamte wurden nicht verletzt

Der Mann hatte Montagfrüh mit einem Messer das Polizeirevier in der Stadt Cornella de Llobregat bei Barcelona gestürmt und nach Polizeiangaben versucht, Beamte zu töten. Die Absicht, Beamte zu verletzen, sei "klar erkennbar" gewesen, zitierte "El Pais" die Polizei. Der Mann habe außerdem das Wort "Allah" gerufen und auch andere Worte, welche die Polizisten aber nicht verstanden. Die Behörden vermuteten einen terroristischen Hintergrund, auch die Ermittlungen konzentrieren sich zunächst darauf. Es wurde kein Beamter verletzt.

Der junge Mann sei algerischer Herkunft und habe Aufenthaltspapiere für Spanien gehabt, meldet der Sender Cadena Sur. Er sei nicht im Vorstrafenregister erfasst gewesen und unbescholten geweseb. (APA, red, 21.8.2018)