Nur mehr eine Woche lang dürfen Halogenlampen produziert werden. Dann wird man vor allem Energiesparlampen und LEDs in den Regalen finden.

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Brüssel – Jetzt geht es nach der Glühbirne auch der Halogenlampe an den Kragen: Ab dem 1. September 2018 dürfen in EU-Ländern Halogenlampen nicht mehr in den Handel kommen. Restbestände im Handel dürfen allerdings noch abverkauft werden. Es besteht jedoch kein komplettes Produktionsverbot. Die Produktion für Exportmärkte außerhalb der EU, in welchen keine entsprechenden Regelungen vorgesehen sind, ist nach wie vor zulässig, heißt es in einer Aussendung der Österreichischen Energieagentur.

Damit erleiden die Halogenleuchten das gleiche Schicksal wie Glühbirnen, obwohl sie vor wenigen Jahren dazu angetreten waren, diese zu ersetzen. LED-Lampen machten ihnen aber einen Strich durch die Rechnung: Im Vergleich mit Glühbirnen führen diese zu einer Energieeinsparung von bis zu 90 Prozent.

Bei der Glühlampe wurden nur etwa fünf Prozent der aufgenommenen Energie in Licht umgewandelt – ein Trauerspiel für die Energiebilanz. Der Verbrauch einer Halogenlampe ist nach Angaben der EU-Kommission von 2015 immer noch fünf mal höher als der einer LED.

Betroffen sind vor allem die meist birnen- und kerzenförmigen Leuchten der Energieklasse D mit ungebündeltem Licht. Die EU-Kommission erhofft sich dadurch, jährlich so viel Strom einzusparen, wie Portugal im Jahr verbraucht.

Es gibt Ausnahmen

Stattdessen werden künftig hauptsächlich Energiesparlampen und LEDs in den Regalen liegen. Ausnahmen wird es etwa für platte Spotlampen, wie sie bei Deckenstrahlern genutzt werden, und für Halogenlampen in Schreibtischlampen und Flutlichtern geben. Wer Halogenlampen besonders anhängt, kann sich noch mit Restbeständen eindecken, die auch über den September hinaus noch verkauft werden.

Hintergrund ist die Ökodesign-Richtlinie der EU, die Anforderungen an die Energieeffizienz von Produkten festlegt. Nach und nach sollen vor allem jene Produkte vom Markt, die besonders viel Strom fressen – also schlecht für die Umwelt sind. Eigentlich hätten die Halogenlampen schon 2016 vom Markt verschwinden sollen. Damals entschieden sich die EU-Staaten jedoch für eine Fristverlängerung. Die konventionellen Glühlampen sind in der EU bereits seit 2012 verboten.

Die EU-Kommission prüft derzeit schon, wie es in Sachen Ökodesign weitergehen könnte. Studien sollen etwa das Einsparpotenzial von Wasserkochern, Handtrocknern, Hochdruckreinigern oder Aufzügen aufdecken. (red, APA, 23.8.2018)