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Sahra Wagenknecht bei der Präsentation im Berlin.

Foto: AP Photo/Michael Sohn

Berlin/Wien – Mehr als 100.000 Unterstützer sollen es zum offiziellen Start schon gewesen sein, die sich für die linke Sammlungsbewegung Aufstehen online registriert haben. Am Dienstag stellte die Initiatorin Sahra Wagenknecht die Initiative offiziell vor. "Wir wollen nicht mehr zuschauen, wir wollen etwas ändern", erläuterte die Vorsitzende der Linksfraktion in Berlin und verteidigte sich gegen den Vorwurf, die Bewegung sei "von oben oktroyiert".

Man müsse der "handfesten Krise der Demokratie" etwas entgegensetzen, betonte Wagenknecht: "Die Ereignisse in Chemnitz haben gezeigt, dass es so nicht weitergehen kann." Als Ziel von Aufstehen hatte Wagenknecht bereits früher angegeben, mit der Bewegung linke Kräfte bündeln zu wollen, um damit mittelfristig die Weichen für eine linksgerichtete Bundesregierung zu stellen.

Kritik aus eigenen Reihen

Die Linken-Fraktionsvorsitzende stößt mit ihrem Vorhaben aber auch in der eigenen Partei auf Widerstand. Die beiden Parteivorsitzenden Katja Kipping und Bernd Riexinger, die mit Wagenknecht zerstritten sind, erklärten, sie würden sich Aufstehen nicht anschließen. Auch andere Linke werfen Wagenknecht vor, mit Forderungen nach einer Begrenzung der Zuwanderung Themen der AfD zu bedienen. Diese Kritik wird auch von SPD und Grünen geteilt, deren Wähler Wagenknecht ansprechen will. So hat ihr etwa die ehemalige Grünen-Vorsitzende Claudia Roth vorgeworfen, Schwache gegen Schwache auszuspielen. (mhe, 4.9.2018)