Wien – Österreich hat im 3. Quartal 2018 weiter Schulden abgebaut, sowohl im Vorjahres-Vergleich wie auch gegenüber dem 2. Quartal 2018. Im Jahresvergleich ist der Rückgang erneut hauptsächlich dem weiteren Abbau der staatlichen Bad Banks zu verdanken. Die Staatsverschuldung betrug zum Stichtag 30. September 288,7 Milliarden Euro oder 75,6 Prozent des BIP, teilte die Statistik Austria am Donnerstag mit.

Damit lag die Staatsverschuldung um vier Milliarden Euro unter dem Vorjahres-Wert (am Ende des Vorjahresquartals Q3/2017). Die Schuldenquote, also öffentliche Schulden im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt (BIP), fiel in diesem Zeitraum um 4,3 Prozentpunkte. Grund dafür ist in erster Linie der weitere Abbau des öffentlichen Schuldenstand aus den Bankenpaketen – den sogenannten "Bad Banks" –, wie es auf Nachfrage aus der Statistik Austria hieß: Während der Schuldenstand in diesem Bereich im dritten Quartal 2017 noch 15,7 Milliarden Euro betrug, sank dieser Wert zuletzt auf 11,19 Milliarden Euro.

Reduktion im Vergleich zum Vorquartal

Im Vergleich zum Ende des Vorquartals (Q2/2018) fiel der öffentliche Schuldenstand um 725 Millionen Euro und reduzierte sich um 0,9 Prozentpunkte des BIP. Diese Reduktion im dritten Quartal 2018 beruht laut Statistik Austria vor allem auf Schulden-Reduktionen im Sozialversicherungssektor, der seine Verbindlichkeiten um über 700 Millionen Euro verringern konnte. Dieser Rückgang sollte jedoch nur als Momentaufnahme betrachtet werden, da es in diesem Sektor durch kurzfristige Finanzierungen unterjährig zu starken Schwankungen komme, betonten die Statistiker. So sei es bereits in den Vorjahren in diesem Sektor während des Jahres zu einem hohen Schuldenabbau gekommen – danach aber stets zu einer Erhöhung des Schuldenstands bis zum Jahresende.

Im Bundessektor wurden im Quartalsvergleich zwar die Verbindlichkeiten aus dem Bankenpaket weiter reduziert, jedoch kam es zu einem Anstieg an Verpflichtungen bei der Kerneinheit (Bund ohne außerbudgetäre Einheiten). Dies führte dazu, dass sich der Schuldenstand gegenüber dem zweiten Quartal im Bundessektor insgesamt leicht erhöhte – und zwar um 248 Millionen Euro. (APA, 27.12.2018)