Bei Riot Games protestieren 150 Mitarbeiter gegen eine Knebel-Klausel, die Klagen gegen den Konzern verhindern sollen.

Foto: League of Legends

Über 150 Mitarbeiter haben beim League of Legends-Entwickler Riot Games die Arbeit niedergelegt. Sie protestieren gegen eine Klausel in ihren Verträgen, die verhindern soll, dass Angestellte gegen die Firma juristisch vorgehen können. Beschwerden müssen stattdessen außergerichtlich geregelt werden. Riot Games sichert sich somit wohl juristisch ab, nachdem im Sommer 2018 bekannt wurde, was für ein sexistisches Arbeitsklima bei der Spieleschmiede herrscht.

Riot Games will zwei Klagen verhindern

Nach der Veröffentlichung des Berichts entschieden sich mehrere aktuelle und ehemalige Mitarbeiter dazu, den Milliardenkonzern zu klagen. Riot Games versuchte daraufhin die Klagen zweier weiblicher Angestellter zu verhindern – mit Verweis auf die Vertragsklausel, dass man sich außergerichtlich einigen müsse.

Zugeständnisse gehen nicht weit genug

Nach Ankündigung des Streiks machte der Hersteller des meistgespielten Games bereits Zugeständnisse. Zukünftig sollen neue Mitarbeiter entscheiden können, dass die Klausel gestrichen wird. Außerdem zeigt man sich zu einem Kompromiss bereit, sobald die besagten zwei Klagen abgeschlossen sind. Die Klausel soll demnach auch aus aktuellen Verträgen gestrichen werden. Die 150 streikenden Mitarbeiter wollen allerdings, dass dies Riot Games bereits jetzt durchsetzt.

Weitere Streiks in Planung

Sollte der League of Legends-Hersteller der Forderung nicht nachkommen, will man weitere Streiks veranstalten. Ob die streikenden Mitarbeiter mit Konsequenzen zu rechnen haben, ist unterdessen offen. Zwar hat Riot Games angekündigt, dass man die Arbeitsniederlegung akzeptiere, trotzdem rechnen die Entwickler mit einer "Vergeltung". Die Spieleschmiede gehört seit Ende 2015 vollständig dem chinesischen Tencent-Konzern. (red, 7.5.2019)