Geht es nach dem Vorschlag aus Frankreich, könnte die Steuer auf Flugtickets oder Kerosin aufgeschlagen werden.

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Paris – Im Kampf gegen den Klimawandel will Frankreich den anderen EU-Staaten am Donnerstag eine europaweite Flugsteuer vorschlagen. Diese Steuer könnte auf Flugtickets oder Kerosin aufgeschlagen oder durch Änderungen beim EU-Emissionshandel erhoben werden, verlautete am Mittwoch aus dem französischen Verkehrsministerium.

Damit solle der Flugsektor einen größeren Beitrag für eine ökologische Wende leisten. Die französische Regierung will den Vorschlag am Donnerstag beim Treffen der EU-Verkehrsminister in Luxemburg unterbreiten. Ziel sei eine offene Diskussion zu dem Thema, hieß es in Paris. Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron hatte sich im Mai für eine europaweit einheitliche Besteuerung von Kerosin ausgesprochen.

Immer mehr Flugverkehr

Der Luftverkehr macht zwar weltweit nur rund zwei Prozent der gesamten Treibhausgasemissionen aus, der Anteil dürfte aber schon bald deutlich steigen. Denn die wachsende Mittelschicht in Schwellenländern wie China oder Indien treibt den Flugverkehr an. 2018 waren etwa im Reich der Mitte rund 610 Millionen Passagiere unterwegs – das entspricht einem Plus von mehr als elf Prozent im Vergleich zum Jahr davor. Bis 2037 wird allein in China eine weitere Milliarde an Fluggästen hinzukommen, schätzt die IATA.

Auch hierzulande steigt der Flugreiseverkehr stark an. Während die CO2-Emissionen des Pkw-Verkehrs in Österreich seit 1990 um 60 Prozent zugenommen haben, sind die Emissionen des Flugverkehrs im gleichen Zeitraum um 155 Prozent gestiegen, errechnet der Verkehrsclub Österreich (VCÖ). Dabei verursacht der Flugverkehr laut VCÖ pro Personenkilometer doppelt so viele CO2-Emissionen wie Diesel- und Benzin-Pkws und 31-mal so viel CO2 wie einer Reise mit der Bahn. (APA, red, 6.6.2019)