Yung Hurn heißt eigentlich Julian Sellmeister und kommt aus Wien Donaustadt.

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Wien – Der Wiener Rapper Yung Hurn hat am Samstagabend als Headliner auf der FM4-Bühne für einen beispiellosen Besucheransturm gesorgt. Tausende, großteils junge Fans genossen den "Cloud Rap" des Wieners. Die Polizei musste zwischenzeitlich wegen des großen Andrangs den Zugang zur Bühne sperren.

Der Rapper aus der Donaustadt fand es "voll geil, hier zu sein". Er tigerte auf der Bühne hin und her und machte auch ein paar Ausflüge zur ersten Publikumsreihe. Er schimpfte in seinen Liedern unter anderem auf die Polizei und lobte bei seinen spontanen Ausflügen zur Zuhörerschar mehrfach die Donauinselfest-Security-Crew.

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Eigene Texte vergessen

Passend zu seinen Texten gab er sich teils aggressiv und obszön, teils selbstironisch. So fand er es zum Beispiel "ein bisschen peinlich", dass er manchmal seine eigenen Texte vergisst. Auch hoffte er, "dass heute Leute hier sind, die uns hassen", um selbige umgehend zu beschimpfen. Vor der Bühne herrschte ab dem ersten Lied ausgelassene Partystimmung. Es wurde gejubelt, getanzt, gedrängelt und mitgesungen.

Sphärisch mit Effekten

Yung Hurn ist bekannt für seinen "Cloud Rap". Dabei handelt es sich um eine Spielart des Hip-Hop, die sich durch vergleichsweise langsame, sphärische Musik und den starken Einsatz von Effekten auf der Stimme definiert.

Das hohe Interesse am Auftritt von Yung Hurn stellte die Organisatoren vor besondere Herausforderungen. Bereits am Nachmittag wurden Vorbereitungen für den erwarteten, großen Publikumsansturm auf die FM4-Bühne getroffen. Laut Veranstalter konnte der "Besucherstrom gut kanalisiert werden", trotzdem musste der Zugang zur Bühne aus Sicherheitsgründen zeitweise gesperrt werden, hieß es gegenüber der APA.

SPÖ-Parteimanagerin Barbara Novak zeigt sich im Interview mit der APA offen dafür, in Fällen wie diesen künftig mehr Flexibilität in die Programmplanung stecken könnte. Aber: "Über solche Dinge muss man lange logistisch tüfteln und mit den Sicherheitsleuten reden", so Nowak. Abgesehen davon ziehe sie eine positive Bilanz über den Verlauf des ersten Donauinselfestes, das komplett unter ihrer Führung organisiert wurde.

Viele Zuseher wurden beim Auftritt von Yung Hurn erwartet – es kamen noch mehr, der Zugang zur Bühne wurde zeitweise gesperrt.
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Sonntag Finale mit Tocotronic und Revolverheld

Am heutigen Sonntag, dem letzten Tag des Spektakels, startete das Donausinselfest im Regen, dennoch fand sich das traditionelle Sonntagnachmittagspublikum – etwa Eltern mit Kindern – ein. Am Finaltag stehen wieder zahlreiche Publikumsmagneten auf dem Programm. Dazu zählen der spanisch-deutsche Musiker Alvaro Soler, die deutsche Rockband Revolverheld und Tocotronic – ebenfalls aus Deutschland.

Der Finaltag begann mit Regen – doch die Prognosen sind positiv.
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Was das Wetter anbelangt, so stehen Chancen auf ein regenfreies Festivalende nicht schlecht: Laut dem Meteorologen Christian Csekits von Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik, der für das Donauinselfest das Wettergeschehen überwacht, gehen bis zum späten Nachmittag wahrscheinlich noch weitere – teils auch stärkere – Regenschauer nieder, die auch gewittrig sein können, hieß es in einem schriftlichen Update am Sonntagvormittag. Der Meteorologe stellte aber klar, dass es sich nicht um Dauerregen handle, sondern mitunter auch längere trockene Phasen dazwischen zu erwarten seien.

Gegen Abend setze sich allmählich trockenes Wetter durch und sogar die Abendsonne könnte sich kurz zeigen. Die Wahrscheinlichkeit auf Regenschauer sinke auf 30 Prozent, hieß es. Die Höchsttemperatur liegt heute bei 23 bis 24 Grad.

Hunde, Bag Jumping und Kasperltheater

Der Großteil der Inselfestbesucher wird ab Nachmittag und vor allem gegen Abend hin erwartet. Wie schon am Vortag liegt auch an diesem Nachmittag der Fokus wieder auf Spiel, Spaß und Unterhaltung. So gibt es noch einmal Vorführungen der Rettungs- und Polizeihunde. Der Bag Jump steht ein letztes Mal für Mutigen bereit. Dabei handelt es sich um einen mehrere Meter hoher Turm, von dem man sich auf ein überdimensionales Luftkissen stürzt. Für Kinder gibt es Ringelspielfahren, Kinderschminken und Kasperltheater.

Am Sonntagabend, dem Finaltag, stehen unter anderem Tocotronic und Michael Köhlmeier auf der Bühne.
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Vor den Bühnen geht es am Nachmittag noch ruhig zu. Die Auftritte der Publikumsmagnete finden allesamt am Abend statt. Ein Auszug aus dem Programm: Auf der Festbühne, die heute wieder von Ö3 bespielt wird, stehen u.a. die deutsch-kanadische Popsängerin Alice Merton (18.15 Uhr), später dann Alvaro Soler (21.05 Uhr) und abschließend Revolverheld (22.30 Uhr).

Das große Finale auf der FM4-Bühne bestreitet Tocotronic (22.40 Uhr). Im Kulturzelt zeigen Michael Köhlmeier und Hans Thessink ihr Programm "Westernhelden" (18.15 Uhr). Auf der Bühne in der heuer neuen Ebner-Eschenbach-Area beschließt die österreichische Sängerin Virginia Ernst den Tag (20.50 Uhr). (APA,red, 23.6.2019)