Bild nicht mehr verfügbar.

Das Schloß Schönbrunn, hier beim Sommernachtskonzert 2019, wird mit 277 Millionen Euro bewertet.

Foto: Reuters / Lisi Niesner

Wien – Der Rechnungshof hat Freitag die Bilanz des Bundes für 2018 vorgelegt. Demnach hat der Bund dank des starken Wirtschaftswachstums nur noch ein leichtes Defizit geschrieben. Auch das Vermögen ist etwas mehr wert. Allein die ASFINAG wird mit 5,1 Mrd. Euro bewertet, das Schloss Schönbrunn mit 277 Mio. Weil die Schulden das Vermögen nach wie vor übersteigen, ist das "Nettovermögen" weiterhin negativ.

Die Zahlen im Bundesrechnungsabschluss sind im Wesentlichen bekannt: Der Bund hat im Vorjahr 79,4 Mrd. Euro eingenommen und 79,9 Mrd. Euro ausgegeben. Damit bleibt unterm Strich ein Minus von 523,7 Millionen Euro.

Grafik: APA

Defizit geringer ausgefallen als erwartet

Das Defizit ist dank der guten Konjunktur aber erstens deutlich geringer ausgefallen als ursprünglich erwartet, und es wurde zweitens durch Überschüsse von Ländern, Gemeinden und Sozialversicherungen ausgeglichen. In der auf EU-Ebene maßgeblichen gesamtstaatlichen Bilanz gab es im Vorjahr einen leichten Budgetüberschuss von 426 Mio. Euro, wie die Statistik Austria bereits Ende März vermeldet hatte.

Verbessert wurde die Bilanz des Bundes einerseits durch das starke Wirtschaftswachstum, das sowohl zu rund zwei Mrd. Euro höheren Einnahmen führte als auch zu geringeren Ausgaben: Die Pensionszuschüsse fielen um 600 Mio. Euro geringer aus als ursprünglich budgetiert. Mit einer Mrd. Euro weniger als erwartet sind auch die ÖBB ausgekommen.

Das Vermögen des Bundes bewertet der Rechnungshof mit 100,3 Mrd. Euro – um neun Mrd. Euro besser als 2017. Die "Sachanlagen" (u.a. Grundstücke, Gebäude und Kulturgüter) sind demnach 39,1 Mrd. Euro wert, die Unternehmensbeteiligungen 28,4 Mrd. Euro. Weil die Schulden, Verbindlichkeiten und Rückstellungen (254,7 Mrd. Euro) die Aktiva aber deutlich übersteigen, bleibt unterm Strich dennoch ein "negatives Reinvermögen" von 154,4 Mrd. Euro.

Kanzleramt ist 105 Millionen Euro wert

Wirklich zu Geld machen lassen sich die Vermögenswerte des Bundes allerdings nicht, denn dazu zählen unter anderem Kulturgüter wie das Schloss Schönbrunn, dessen Wert auf rund 277 Mio. Euro geschätzt wird. Das historische Gebäude des Finanzministeriums in der Himmelpfortgasse ist 140 Mio. Euro wert, das Kanzleramt 105 Mio. Euro. Wertvollste Unternehmensbeteiligung ist die staatliche Autobahngesellschaft ASFINAG mit einem Buchwert von 5,1 Mrd. Euro vor der Nationalbank (4,3 Mrd. Euro) und dem österreichischen Anteil am Euro-Rettungsschirm ESM sowie der ÖBB-Holding (je 2,3 Mrd. Euro). (red, APA, 28.6.2019)