Die deutsche Industrie dringt auf eine schnelle Lösung im Streit um den Transitverkehr über die Brennerroute.

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Brüssel – Im Konflikt um die Lkw-Blockabfertigung in Tirol findet am Montagnachmittag ein Expertentreffen in Brüssel statt. Vertreter von Österreich, Deutschland und Italien kommen zusammen, bestätigte das Verkehrsministerium Montagfrüh. Das Treffen finde auf Einladung der EU-Kommission statt, Verkehrskommissarin Violeta Bulc werde aber nicht dabei sein.

Tirols Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) hatte vergangene Woche im heftigen Streit um die Fahrverbote und sonstige Transitmaßnahmen erklärt, dass das Bundesland "in Gespräche eintreten" wolle. Gleichzeitig machte er klar, dass Tirol an den Fahrverboten im niederrangigen Straßennetz sowie den Lkw-Blockabfertigungen festhalte.

Am ersten Wochenende, an dem es nicht nur bei Innsbruck, sondern auch in den Bezirken Reutte und Kufstein Fahrverbote bzw. Dosierungen gab, ist es vor allem bei Innsbruck und Reutte zu vielen Zurückweisungen gekommen. Allein am Kontrollpunkt in Patsch wurden wir am Samstag rund 220 Autofahrer und 170 Motorradlenker auf die Autobahn zurückgewiesen.

Schnelle Lösung

Die deutsche Industrie dringt auf eine schnelle Lösung im Streit um den Transitverkehr über die Brennerroute. Instrumente wie Blockabfertigungen von Lastwagen behinderten den freien Warenverkehr massiv und könnten erhebliche Schäden verursachen, sagte Holger Lösch, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI). Zwar sei das Anliegen Tirols, die Auslastung der Inntal- und Brennerautobahn zu reduzieren, nachvollziehbar, so Lösch laut einer Meldung der Deutschen Presseagentur. "Statt wohlstandsgefährdender Verkehrsbehinderungen braucht es jedoch gangbare Transportalternativen für den Langstreckentransport zwischen Deutschland und Italien." Kurzfristig wirksam für die Entlastung der Bevölkerung seien Anreize, auf der Brennerroute besonders saubere und besonders leise Lkws zu verwenden.

Die Schiene könne auf der Brennerachse erst mittelfristig zu einer geeigneten Transportalternative werden, nach Fertigstellung des Brennerbasistunnels. Deutschland und Italien müssten viel mehr Tempo machen, um Schienenzuläufe zum Brennerbasistunnel zu schaffen. (APA, 8.7.2019)