Die peruanische Justiz hat den Abriss eines Hotels der Sheraton-Kette in der Stadt Cusco angeordnet, bei dessen Bau jahrhundertealte Inka-Bauten zerstört worden waren. Mit der Entscheidung endet ein dreijähriger Rechtsstreit zwischen den Behörden und dem zuständigen peruanischen Bauunternehmen, wie die örtliche Presse berichtete.

Für den Bau der Hotelanlage in Cusco wurden 500 Jahre alte Mauern geschleift.
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Wiederaufbau der Inka-Mauern

Das noch nicht fertig gestellte Hotel befindet sich in einem zum Unesco-Weltkulturerbe zählenden Stadtteil, der rund 75 Kilometer von der Ruinenstadt Machu Picchu im Südosten Perus liegt. Das Gebäude "untergräbt die Harmonie und typologische Gestaltung des historischen Zentrums von Cusco", sagte der zuständige Richter in seinem von der Tageszeitung "El Comercio" zitierten Urteil.

Die Behörden ordneten 2016 einen Baustopp an – da war der Schaden freilich längst angerichtet.
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Er ordnete demnach den Wiederaufbau der zerstörten Inka-Mauern an. Der Schaden sei jedoch irreversibel, sagte ein Mitglied des Regionalrates von Cusco im peruanischen Fernsehen.

Das Bauunternehmen muss zwei Millionen Euro Strafe zahlen.
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Hohe Geldstrafe

Das siebenstöckige Hotel wurde in einem Bereich errichtet, in dem die Höhe der Gebäude in der Regel auf zwei Stockwerke begrenzt ist. Das Kulturministerium hatte dem Bauunternehmen bereits im Frühjahr eine Geldstrafe von knapp zwei Millionen Euro auferlegt.

Die Altstadt von Cusco zählt zum Unesco-Weltkulturerbe.
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Das Gebäude, dessen Bau 2016 von den Behörden unterbrochen wurde, als er schon fast abgeschlossen war, befindet sich im historischen Stadtkern, der 1983 von der Unesco zum Welterbe erklärt worden war. Nach Angaben der Behörden wurden die Inka-Mauern zwischen 2012 und 2014 von dem für die Arbeiten verantwortlichen Unternehmen ohne Genehmigung zerstört. (APA, red, 16.9.2016)