E-Commerce setzt dem stationären Handel insbesondere in der Bekleidungsbranche zu.

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Wien – Nach Charles Vögele und Mister*lady ist heuer ein dritter Modehändler in Österreich insolvent: Das Modelabel Jones und die die dahinter stehende Rose Gesellschaft m.b.H. hat am Handelsgericht Wien den Antrag auf Eröffnung eines Sanierungsverfahrens ohne Eigenverwaltung gestellt, teilten Jones und der Gläubigerschutzverband Creditreform mit.

Wie bei der US-Handelskette Forever 21 und zahlreichen anderen stationären Einzelhändlern werden auch bei Jones die Online-Konkurrenz und der anhaltende Preisverfall als Insolvenzursachen identifiziert. Jones wurde 1972 gegründet und beschäftigt sich mit dem Handel von hochwertiger Damenmode. Den Umsatz im Jahr 2017 gibt das Unternehmen mit 21,2 Millionen Euro an, das Betriebsergebnis war damals mit 15.300 Euro "leicht positiv", heißt es im Insolvenzantrag.

Nun soll das Filialnetz gestrafft werden. Wie viele von den österreichweit 35 eigenbetriebenen Outlets, überwiegend in Einkaufszentren, übrig bleiben, ist offen. Betroffen sind rund 180 Arbeitnehmer, sie bekommen die September-Gehälter nicht mehr ausbezahlt. Die Kündigungen seien bereits beim Frühwarnsystem des AMS angemeldet. Die Passiva dürften sich auf rund 7,5 Millionen Euro belaufen. Es handelt sich damit um die drittgrößte Insolvenz im laufenden Jahr im Einzelhandel nach Charles Vögele und Mister*lady.

Gutscheine teilweise wertlos

Das Unternehmen soll fortgeführt werden. Den Gläubigern wird ein Sanierungsplan mit einer Quote von 20 Prozent angeboten. Geschäftsführer Gabor Rose: "Wir haben uns diese Entscheidung nicht leicht gemacht. Wir kämpfen als österreichisches Familienunternehmen in einem immer schwieriger werdenden Markt in Konkurrenz vor allem auch gegen internationale Großkonzerne." Man sei an einem Punkt angelangt, wo man die Unterstützung eines gesetzlichen Sanierungsverfahrens brauche.

Der Online-Store bleibt offen. Gutscheine und Gutschriften der Rose GmbH verlieren mit Datum 30.9. ihre Gültigkeit, ihre Gültigkeit, jene von Franchisepartnern können weiter eingelöst werden, teilt das Unternehmen mit. Franchise- und Partnerunternehmen sind vom Sanierungsverfahren nicht betroffen. (ung, 30.9.2019)