Salzburgs – letztlich unbelohnte – Aufholjagd in Liverpool sorgte für internationale Schlagzeilen. Die Bullen machten bei der 3:4-Niederlage an der Anfield Road aus dem 0:3-Rückstand nach 36 Minuten ein 3:3 nach 60 Minuten. Trainer Jesse Marsch trug seinen Teil dazu bei. Nun hat der Verein auch ein Video veröffentlicht, in dem zu sehen ist, was der US-Amerikaner seinen Spielern in der Halbzeit beim Stand von 1:3 gesagt hat: "Das ist kein fucking Freundschaftsspiel, das ist ein fucking Champions-League-Spiel", machte er sein Team heiß auf die zweite Spielhälfte.
Die Spieler hätten zu viel Respekt vor dem Titelverteidiger gezeigt. Marsch forderte eine aggressivere Spielweise, da die Mannschaft zu wenige Fouls begangen habe. Sie solle ruhig auch einmal den Ellbogen einsetzen und müsse körperlich mehr dagegenhalten.
Klopp-Kritik
Der Trash-Talk sollte bekanntlich in der zweiten Halbzeit fruchten. Doch ausgerechnet Liverpool-Trainer Jürgen Klopp äußerte sich am Freitag wenig begeistert darüber. "Wenn LFC-TV (der hauseigene Sender, Anm.) ein Video von mir in so einer Situation macht und es ins Internet stellt, würde ich den Klub verlassen. Und das ist die Wahrheit", fand der Deutsche deutliche Worte auf der Pressekonferenz vor dem Ligaspiel gegen Leicester City am Samstag (16 Uhr).
Von City bis Salzburg
Der Star-Betreuer sieht hier also eine Grenze überschritten. Laut Gerüchten soll er in der Vergangenheit abgelehnt haben, dass Amazon eine Serie mit mehr oder wenigen intimen Einblicken in die Arbeit der Reds drehe. Dabei sollte es sich um die zweite Staffel der Serie "All or nothing" handeln. In der ersten Staffel begleitete der Streaming-Riese Manchester City.
Auch Salzburg zeigt sich solchen PR-Maßnahmen offen gegenüber. Seit Sommer wird das Team regelmäßig von einem Kamerateam begleitet. In der Reihe "Jeder.Mann – Des is Soizburg" erhält der Fan einen Einblick in die Arbeit des österreichischen Serienmeisters – und nun eben auch in die Kabinenpredigt an der Anfield Road. (red, 5.10.2019)