Die Stadt Wien hat mehr als tausend Beschwerden über E-Scooter registriert. Am Freitag findet dazu ein Gipfeltreffen statt.

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Wien – Vor der Besprechung zwischen Vertretern der Stadt Wien und der E-Scooter-Anbieter am Freitag veröffentlichte das Büro der Vizebürgermeisterin und Verkehrsstadträtin Birgit Hebein (Grüne) Zahlen einer Evaluierung darüber, wie sich die Situation in den vergangenen Wochen darstellte. Auf Basis dieser Zahlen wird am Freitag über die Zukunft der Leihscooter in Wien diskutiert.

1.015 Beschwerden über verschiedene Kanäle der Stadt Wien gab es im Jahr 2019 aus der Bevölkerung. Sie waren allgemeiner Art, betrafen das unrichtige Abstellen oder Nutzen der Roller. Zum Beispiel wurden abgestellte E-Scooter auf dem taktilen Blindenleitsystem, im Bereich von Schutzwegen oder im Haltestellenbereich sowie auf Gehsteigen, die schmäler als zweieinhalb Meter sind, gemeldet. Die Hauptprobleme sind den Beschwerden zufolge einerseits das behindernde Parken auf dem Gehsteig und andererseits die Ballung der Leih-E-Scooter im innerstädtischen Raum, hieß es dazu aus Hebeins Büro.

Bei einem Verkehrsschwerpunkt in Wien im Juli achtete die Polizei verstärkt darauf, dass E-Scooter- und Radfahrer die Verkehrsregeln einhalten.
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Strafen und Anzeigen

Von der Polizei wurden – wie berichtet 1.559 Amtshandlungen in Bezug auf E-Scooter registriert, 549-mal wurde eine Geldstrafe verfügt, etwa wegen Missachtung des Rotlichts, Telefonierens beim Lenken oder Befahrens des Gehsteigs. Hinzu kamen 513 Anzeigen, mehrheitlich wegen ähnlicher Verstöße, etwa ein Fünftel davon wegen alkoholisierten Fahrens. Außerdem wurden 60 Verkehrsunfälle mit Personenschaden registriert.

Hebein: Abstellthema dringend

Vizebürgermeisterin Hebein kündigte am Donnerstag an, sich "als Erstes der Herausforderung" zu widmen, "dass es Probleme mit dem Abstellen der E-Scooter gibt". Hier müsse rasch gehandelt werden. Intensiv diskutieren werde man die Schaffung eigener Abstellbereiche für E-Scooter, die aber keinen Platz für Fußgänger und Radfahrer wegnehmen sollen. "Bis die rechtlichen und baulichen Rahmenbedingungen klar sind, wird es noch ein paar Wochen dauern", vertröstete Hebein.

In Wien sind derzeit zehn Anbieter von Leih-E-Scootern akkreditiert. Die Fahrzeuge müssen von der Behörde markiert werden. Aktuell ist das bei 8.892 derartigen Fahrzeugen der Fall. Über die Anzahl derer, die tatsächlich auf den Straßen unterwegs sind, machte die Stadt keine Angaben, da dies in der Verantwortung der Betreiber liege. (spri, 24.10.2019)