Peter Sidlo fordert von seinem ehemaligen Arbeitgeber 2.353.794,83 Euro.

Foto: FPÖ

Im Dezember 2019 berief der Aufsichtsrat der teilstaatlichen Casinos Austria AG (Casag) den Finanzvorstand und früheren FPÖ-Bezirksrat Peter Sidlo "aus wichtigem Grund" ab. Details wurden damals nicht genannt. Sidlo setzt sich gegen seine Entlassung zur Wehr und macht Ansprüche in Höhe von 2,3 Millionen Euro geltend. In seiner Klage wird argumentiert, dass "keine konkreten Gründe", sondern lediglich ein befürchteter Imageschaden für die Casinos genannt wird.

Am Freitag veröffentlichte Auszüge aus der Vorstandssitzung am 2. Dezember belegen, dass Sidlo in einem Schreiben an Aufsichtsratschef Walter Rothensteiner erklärte, politische Absprachen im Zusammenhang mit seiner Bestellung seien ihm "nicht bekannt".

Mehrere Hausdurchsuchungen

Da allerdings später im Rahmen von Hausdurchsuchungen bei Sidlo selbst und den Ibiza-Protagonisten Heinz-Christian Strache und Johann Gudenus Beweise für eine FPÖ-Intervention auftauchten, habe Sidlo damals die Unwahrheit gesagt, argumentierte Jürgen Kittel, der für den tschechischen Großaktionär Sazka im Aufsichtsrat sitzt, damit sei "die Vertrauensbasis unwiederbringlich zerstört".

Man habe aber bei der Sitzung im Dezember vereinbart, den Kündigungsgrund in der Presseerklärung über Sidlos Entlassung nicht zu erwähnen, so die "Presse". (red, 17.1.2020)